Tödliche Abbiegeunfälle

Der Assistent muss Pflicht werden

von Redaktion

MARC KNIEPKAMP

Erst knapp ein Jahr ist es her, da wurde ein neunjähriges Mädchen in Milbertshofen von einem rechtsabbiegenden Lkw überrollt. Jetzt ist schon wieder ein Kind auf einer Münchner Kreuzung ums Leben gekommen. Der Unfall verlief nach dem gleichen Schema: Der elfjährige Schüler war mit seinem Radl auf dem Radweg unterwegs, verhielt sich völlig korrekt. Der Lkw-Fahrer konnte ihn beim Rechtsabbiegen nicht sehen und überfuhr ihn. Kaum eine Woche vergeht in Deutschland ohne eine solche Meldung. Dabei könnte ein großer Teil dieser Unfälle verhindert werden.

Längst gibt es Abbiegeassistenten für die Kolosse auf unseren Straßen. Sie überwachen den toten Winkel, den die Brummifahrer auch mit ihren zahlreichen Seitenspiegeln nicht einsehen könnten. Die Lösung wäre einfach: Alle Lkw müssen mit einem solchen Abbiegeassistenten ausgestattet werden. Eine solche Vorschrift kann eigentlich nicht so schwierig zu beschließen sein. Schließlich haben wir bereits eine Umweltzone, die vorschreibt, welche Fahrzeuge in die Ballungsräume einfahren dürfen. Jedes Auto muss regelmäßig zur Hauptuntersuchung, jeder entdeckte Mangel muss beseitigt werden.

Doch das Verkehrsministerium setzt beim Abbiegeassistenten auf Freiwilligkeit und wartet auf eine europäische Regelung. Die regelmäßigen Schreckensnachrichten von Abbiegeunfällen mit Lkw beweisen leider, dass das zu wenig ist.

Marc.Kniepkamp@ovb.net

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