Gaza: Tote nach Kampf um Hilfsgüter

von Redaktion

Massenpanik bei Laster-Ankunft – Soldaten eröffneten das Feuer

Tel Aviv/Gaza – Bei einem Ansturm auf einen Hilfskonvoi in Gaza sind dutzende Menschen getötet worden. Laut der „Times of Israel“ sollen israelische Soldaten zehn Menschen in dem Gedränge erschossen haben. Das habe eine erste Untersuchung des Militärs ergeben. Die Terroristen der Hamas werfen Israels Armee hingegen vor, das Feuer auf die wartende Menge eröffnet zu haben. Sie meldete 104 Tote und 760 Verletzte. Beide Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach israelischen Angaben versammelten sich gestern zahlreiche Menschen um einfahrende Lastwagen mit Hilfsgütern. Dann soll es zu einer Massenpanik gekommen sein. Die Armee teilte mit, zahlreiche Anwohner hätten sich um die Lastwagen gedrängt, um diese zu plündern – dabei soll es zu dem Chaos gekommen sein. Dutzende seien durch Rempeleien und Getrampel getötet und verletzt worden. Demnach seien Menschen von den Lastwagen überfahren worden. Das Militär veröffentlichte Luftaufnahmen, die dies bestätigen sollten.

Neben der Hamas warf auch die Regierung in Kairo Israel vor, das Feuer auf die wartende Menge eröffnet zu haben. Ägypten, ein wichtiger Vermittler im Krieg, verurteilte „den unmenschlichen israelischen Angriff auf eine Menge von wehrlosen palästinensischen Zivilisten“, hieß es in einer Mitteilung des ägyptischen Außenministers Sameh Shoukry.

Die Lage im Gazastreifen wird immer katastrophaler. Nach Hamas-Angaben wurden dort seit Kriegsbeginn mehr als 30 000 Menschen getötet – auch diese Zahl kann von unabhängiger Stelle nicht bestätigt werden.

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