Brüssel – Zur Umsetzung seines Plans für einen Sieg gegen Russland setzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einen Kurswechsel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). „Wir brauchen seine weitreichende Waffe. Das ist das Wichtigste“, sagte der Präsident mit Blick auf Marschflugkörper vom Typ „Taurus“, die Scholz bislang nicht zur Verfügung stellen will. Mit einer Lieferung würde Deutschland den sogenannten Siegesplan der Ukraine unterstützen, der unter anderem vorsieht, dass die Ukraine genug Waffen hat, um Russland davor abzuschrecken, das Land weiter anzugreifen.
Sein Nein zur Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern begründet Scholz bislang damit, dass von der Ukraine aus auch Ziele in Moskau getroffen werden können. Zugleich machte Selenskyj deutlich, dass er kein deutsches Mitspracherecht bei der Entscheidung sieht, ob Waffen anderer Länder gegen Ziele in Russland eingesetzt werden sollten. Er betonte mit Blick auf Scholz, dass er dessen Meinung respektiere. Aber Scholz könne der Ukraine nicht empfehlen, anzugreifen oder nicht anzugreifen, weil er nie geliefert habe, sagte der 46-Jährige. Die Effektivität von weitreichenden Waffen sei unbestritten.