Bad Feilnbach – Hochwasseralarm beim Zelten: Bei starkem Regen hat die Bergwacht Bad Feilnbach gestern um 4 Uhr früh zwölf Jugendliche und drei Betreuer aus dem Jugendzeltlager „Wildniscamp am Jenbach“ evakuiert. Abrupt endete das Campingerlebnis der besonderen Art für die Buben und Mädchen mit einem großen Schrecken.
Die Piepser der Bergwacht schrillten um 3 Uhr nachts los. Die alarmierten Einsatzkräfte rückten bei strömenden Regen mit Sicherheitswesten und Stirnlampen aus. „Die Betreuer meldeten sich besorgt bei uns“, schildert Matthias Eggersberger, Bereitschaftsleiter der Bergwacht. Die Betreuer, so Eggersberger, befürchteten, dass das Ufer des Jenbachs überschwappe. „Die Vorsicht der Betreuer war sinnvoll.“ Für die Bergwacht war schnell klar: Die Kinder müssen weg vom Wasser. „In der Nacht war alles unübersichtlich, wir mussten uns einen Überblick verschaffen.“ Zu zwölft begleiteten die Einsatzkräfte die Mädchen und Buben, im Alter von zwölf bis 15 Jahren, über den Malerwinkelsteig ins Trockene. Im Bergwachthaus konnten die Camper schließlich einen Unterschlupf finden. „Zum Glück ist nichts passiert, aber die Betreuer haben die richtige Entscheidung getroffen.“ Wäre die Bergwacht erst später gekommen, wären die Zelte bereits unter Wasser gelaufen, ist der Bereitschaftsleiter überzeugt. Im Laufe des Vormittags haben die Eltern ihre Kinder, die zum größten Teil aus der Region stammen, wieder zu sich nach Hause geholt.
Und die Jugendlichen? Für die war das Ganze ein großes Abenteuer: „Keiner hatte Angst, es war zu dem Zeitpunkt noch nicht gefährlich. Alle waren wohlauf und gut ausgestattet.“ Um 5 Uhr gab es für die tapferen Abenteurer überdies erst einmal frische Brezen beim Bäcker. Auch die Kreisfeuerwehr traf am Vormittag Maßnahmen, um weitere Überschwemmungen rund um den Jenbach zu verhindern, so auch am Campingplatz Kaiser-Camping. „Wir haben präventiv Sandsäcke auf dem Gelände verteilt“, erklärte Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner. Die Einsatzkräfte haben die Besucher in ihren Wohnmobilen vor einer möglichen Überschwemmung gewarnt, weiß zudem Ute Preibisch, Leiterin der Kur- und Gästeinformation Bad Feilnbach. Und weiter: „Die Camper hatten Glück, sie haben aber gezeigt, dass sie hart im Nehmen sind.“ Denn aus dem kleinen Bach war für kurze Zeit ein reißender Strom geworden. Für die Camper schien das kein Problem zu sein. Anna hausmann