Zaisering – Ein Gewinn für den ganzen Ort, nicht nur für die Feuerwehr: So wollte Kommandant Konrad Geidobler das neue Zaiseringer Feuerwehrhaus bei seiner Ansprache zur Einweihung verstanden wissen. Schließlich gibt es kaum einen Einwohner des Ortes, der nicht entweder selbst bei der Feuerwehr ist oder zumindest Verwandte oder Freunde hat, auf die das zutrifft.
Fast alle Zaiseringer
bei der Feuerwehr
Und dies führte dazu, dass die Zaiseringer die Blasmusik für den Festtag bei den Halfingern ausleihen mussten: „Die Zaiseringer hätten zwar selber eine, sogar eine ziemlich gute, die Zoasseringer Zwiefachen“, sagte Bürgermeister Rudolf Leitmannstätter. „Doch die können heute nicht spielen, es sind einfach zu viele bei der Feuerwehr.“
Doch gefragt ist die Feuerwehr nicht nur beim eigenen Fest. „Es gibt so gut wie keine Veranstaltung in Zaisering, bei der die Feuerwehr nicht irgendwie beteiligt ist und mithilft“, so Leitmannstetter. Für Pfarrer Guido Seidenberger zeigt sich hier, wie Zusammenhalt funktioniert und was daraus an Positivem entstehet.
Höchster Einsatz
im Ehrenamt
Und das alles obendrein, wie Landrat Otto Lederer betonte, im unbezahlten Ehrenamt: „Hier setzen Leute ihre Arbeitszeit, vor allem aber auch ihre Freizeit ein für den Dienst an der Allgemeinheit und das zu jeder Tages- und Nachtstunde, an jedem einzelnen Tag im Jahr“. Das erfolgte auch beim Bau ihres Feuerwehrhauses: 1900 selbst geleistete Arbeitsstunden stecken darin, wie Bürgermeister Leitmannstetter betonte. Laut dem Landrat gelte deshalb als das Mindeste an Dank, dass die gesamte Gesellschaft Geschlossenheit gegen alle Behinderer, Gaffer und vor allem Pöbler zeigt, die den Frauen und Männern bei den Feuerwehren ihre Arbeit immer öfter schwer machen.
Nicht vergessen dürfte man dabei auch die Familien der Feuerwehrler, meinte Kreisbrandrat Richard Schrank. Schließlich müssten die auf Freund, Freundin oder Ehemann nicht nur während der vielen Übungen warten: „Der Piepser für den Einsatz geht sowieso immer dann, wenn es am wenigsten passt“. Bei einem weiteren Punkt waren sich alle einig: Professionelle Arbeit, wie sie auch die Zaiseringer Feuerwehr leistet, setzt eine vernünftige Ausstattung voraus.
Davon war das alte Feuerwehrhaus mittlerweile weit entfernt. So mussten die beiden Zaiseringer Feuerwehrfahrzeuge mehr hintereinander geschachtelt denn geparkt werden. Jetzt stehen sie nebeneinander und das Einsteigen ist so schnell möglich, wie es sein soll. Auch der Zugriff auf Kleidungs- wie Ausrüstungsgegenstände ist jetzt optimal und den „Papierkram“, der zu jedem Einsatz gehört, muss der Kommandant nicht länger im „Homeoffice“ abwickeln. Überdies kann die Gemeinde nun überlegen, wie das alte Feuerwehrhaus zu einer Stätte der Begegnung für die Vereine und Einwohner des Ortes avanciert.
Pfarrer Seidenberger brachte es auf den Punkt: „Es ist Begegnung, die Zusammenhalt ermöglicht. Und Zusammenhalt ist das, was wir in diesen unruhigen Zeiten am allermeisten brauchen.“