Gemeinderat hat „ja“ gesagt

von Redaktion

Ab sofort sind standesamtliche Trauungen im Kloster Reisach möglich

Oberaudorf – Laut Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt war es eher ein „formaler Schritt” des Oberaudorfer Gemeinderates, der ab sofort eine Trauung im Kloster Reisach ermöglicht. Einstimmig plädierte das Gremium dafür, das Refektorium, also den ehemaligen Speisesaal im Erdgeschoss, künftig auch für standesamtliche Eheschließungen zu nutzen. Diese Widmung war notwendig, da per Gesetz, grundsätzlich nur im Rathaus der Bund der Ehe geschlossen werden kann. Für alle Gebäude außerhalb braucht es einen Beschluss. 

Für Gruppen bis zu
60 Personen geeignet

„Gerade für etwas größere Hochzeitsgesellschaften könnte das künftig interessant sein”, meint Bernhardt. Denn der Raum des Oberaudorfer Standesamtes sei durchaus limitiert. Aktuell werden die Trauungen in der Regel in einem Zimmer des „Haus des Gastes“ abgehalten. „Da wurde es teilweise schon eng”, berichtet der Bürgermeister. In dem 92 Quadratmeter großen Saal des Klosters könnten nun rund 60 Personen unterkommen. 

„Allerdings nur auf besonderen Wunsch”, meint der Rathauschef. Schließlich sei das Heiraten im Kloster für die Gemeindeverwaltung mit mehr Aufwand verbunden. Im Beschluss des Gemeinderats wurde daher auch festgehalten, dass die anfallenden Zusatzkosten von 300 Euro vom Brautpaar getragen werden müssen. Diese entstünden beispielsweise durch die Reinigung und Heizung des Saals sowie zusätzliche Fahrtkosten. 

Die Erweiterung der neuen standesamtlichen Möglichkeiten wurde im Gemeinderat ohne große Diskussionen abgenickt. Einzig der Zustand und die damit verbundene Optik des im 18. Jahrhundert erbauten Gebäudes wurden teilweise angezweifelt. „Letztlich ist es aber egal, ob einem von uns das gefällt oder nicht”, meinte Gemeinderat Alois Holzmaier (CSU). „Am Ende muss das Brautpaar selbst entscheiden.” 

Abseits einer möglichen Dekoration wird die Gemeinde laut Bernhard keine Investitionen in den Raum stecken. „Solange uns der Raum nicht gehört, ist das kaum zu argumentieren“, betont er.

Freistaat prüft weiter mögliche Nutzung

Nach wie vor hängt der Kauf des Klostergebäudes vom Nutzungskonzept ab, das aktuell von der Bayerischen Immobilienverwaltung geprüft wird. Bis wann diese Prüfung abgeschlossen ist, konnte auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen keiner der Beteiligten beantworten. Zumindest einer Trauung sowie weiteren Veranstaltungen, wie dem alljährlichen Klosterfest, steht mit dem bestehenden Pachtvertrag zwischen Gemeinde und Freistaat aber nichts mehr im Weg. 

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