Abschlussschüler brechen auf zu neuen Ufern

von Redaktion

38 Absolventen der Obinger Mittelschule verabschiedet – Vielfältige berufliche Perspektiven

Melina Sentesch (von links), qualifizierender Mittelschulabschluss, Note 1,8, und Florian Mühlbacher, Mittlere Reife, Note 1,8, mit Anne-Sophie Dhom und Andreas Dorn.

Obing – Mit einer heiteren und auch bewegenden Abschlussfeier haben sich 38 Abschlussschüler von der Obinger Mittelschule verabschiedet. Florian Mühlbacher (1,8) hat die beste Mittlere Reife und Melina Sentesch (1,8) den besten qualifizierenden Mittelschulabschluss (Quali) abgelegt. Lilly Pöttner und Emmi Knöterl wurden für ihr soziales Engagement und ihren Einsatz als Schülersprecher geehrt.

„Keine
Sackgasse“

„Die Mittelschule ist keine Sackgasse“, stellte Rektor Thomas Duxner zufrieden fest. Es gebe vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven. Während der Schulzeit hätten alle in einem Boot gesessen. Nun hätten die Schüler der MS 9a und der MS 10M im Hafen angelegt, um sich mit einer Ausbildung oder einer weiterführenden Schule auf zu neuen Ufern zu machen. „Ihr bringt frischen Wind in die Betriebe und seid anständig, hilfsbereit und werdet ein sicherer Bestandteil des Mitarbeiterteams. Die Betriebe warten auf euch“, betonte Duxner.

Kompetenzen werden
dringend gebraucht

Auch für die FOS sehe er gute Chancen. Dafür gebe es viele Beispiele erfolgreicher ehemaliger Schüler.

Allerdings sei dies mit viel Arbeit verbunden. Der erfolgreiche Abschluss der Mittelschule biete nun die Möglichkeit, auf ein Schiff unter neuer Flagge und neuer Leitung umzusteigen. „Eure Kompetenzen werden auf dem neuen Schiff dringend gebraucht. Das nötige Rüstzeug habt ihr von der Mittelschule Obing erhalten. Damit könnt ihr einen wichtigen Beitrag für die erfolgreiche Fahrt in ruhigen und wilden Gewässern leisten“, hob der Schulleiter hervor und wünschte zu den vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten viel Erfolg. Allerdings müsse es nicht immer gleich steil nach oben gehen. Man könne auch erst im Beruf ankommen, Freude daran haben und mit den Mitarbeitern etwas bewegen, ehe man sich neuen Herausforderungen stelle. Für die Zukunft wünschte er den Absolventen ein gutes Entscheidungsvermögen für gute Freundschaften, Kraft, das Ruder stets in der Hand zu behalten und Gesundheit und Zusammenhalt in der Familie. „Danke, dass ihr Schüler der Mittelschule Obing gewesen seid“, sagte Duxner und rückte die Absolventen in den Mittelpunkt der Feierstunde.

Für ihren großen Tag hatten sich die jungen Leute fesch herausgeputzt und ein Blick in ihre glücklichen Gesichter verriet ihre Freude und auch die Erleichterung nach dem Erreichen des großen Ziels.

Corona und seine
Auswirkungen

Corona mit seinen Auswirkungen spielte dabei in der Nachbetrachtung keine unbedeutende Rolle. Sowohl Schüler als auch Elternvertreter ließen in ihren Rückblicken erahnen, wie herausfordernd Unterrichtsausfälle, Homeschooling und letztendlich auch das Aufholen des geforderten Schulstoffs waren. Die neunte Klasse hatte zudem zum Halbjahr noch einen Lehrerwechsel zu verkraften, weil der Klassenleiter Andreas Dorn krankheitsbedingt ausgefallen war.

Doch letztlich haben die Schüler mit einem „neuen Steuermann“, Florian Mühlegger, und großem Zusammenhalt auch diese Hürde gemeistert und am Ende herrschte eitel Freude und Sonnenschein. Neun Schüler schafften den Quali, zwölf den Regelabschluss. Alle 17 M-Zügler haben ihre Mittlere Reife bestanden. Damit ist der weitere Weg geebnet.

Bürgermeister Sepp Huber gratulierte auch stellvertretend für die anderen Gemeinden erst pantomimisch mit dargestellten Emojis zum erfolgreich bestandenen Schulabschluss und gab den Absolventen dann doch ganz analog mit Worten drei Ratschläge mit auf den weiteren Lebensweg: die Macht der Worte nicht unterschätzen, bereit sein für das Erwachsenenleben und freiwillig einen Schritt mehr machen als erforderlich. Das sei wichtig im Beruf, aber auch im täglichen Zusammenleben, in Gesellschaft und Politik.

Die Elternvertreter Susanne Okon, Birgit Ober und Sabine Roth blickten teils mit einem Augenzwinkern auf die vergangenen Schuljahre zurück, in denen sie neue Rechenwege und Rechtschreibung gelernt und Vokabeln aufgefrischt hätten oder beispielsweise an den Tafelspruch von Jakob Lauber: „Ich bin total zufrieden mit ihren Kindern. Bei schlechten Mathenoten bitte nicht schimpfen – höchstens den Lehrer.“ Sie rieten ihren Kindern, sich auf ihr Herz als Kompass zu verlassen und dankten den Lehrkräften dafür, dass sie mit ihrer Unterstützung auch über die Unterrichtszeiten hinaus dazu beigetragen hätten, dass es alle gemeinsam zu einem guten Ende gebracht hätten.

Die Schüler verabschiedeten sich mit vielen lustigen Erinnerungen – besonders auch von der Abschlussfahrt – von ihrer Schule und dankten vor allem den Klassenleitern Anne-Sophie Dhom (M10), Andreas Dorn und Florian Mühlegger, „ohne die wir es nicht so gut geschafft hätten“.

Korbinian Freiberger hob für die Zehnte hervor, „dass Corona uns nicht abhalten konnte, unseren Weg erfolgreich zu bestreiten.“ Die Klassenleiterin Anne-Sophie Dhom habe alle verfügbaren Mittel eingesetzt und alle in die Spur gebracht. Marlena Ober blickte für die neunte Klasse auf die Schulzeit zurück. Trotz der längsten Homeschooling-Zeit hätten es alle geschafft. Alle würden ihren Platz im Leben finden und darauf seien alle stolz.

„Ihr seid mein zehnter und wahrscheinlich letzter Jahrgang in Obing“, stellte der erkrankte Andreas Dorn fest und musste dabei ein paar Tränen verdrücken. Auf Wunsch der Schüler sang er voller Inbrunst den Schlager „Rote Rosen“. Die kamen nicht wie im Original von Nana Mouskouri aus Athen, sondern „mit an Dorn.“

Gemeinsames Lied
zum Abschied

Die Lehrerinnen Heidi Schatzmann und Anne-Sophie Dhom brachten humorvoll die Arbeitseinstellung einiger Schüler musikalisch à la Martina Schwarzmann auf den Punkt: „Mir glangt, dass i woaß, dass i kannt, wenn i wolln dad, aber i duas ned, denn i muaß ned.“ Mit dem gemeinsamen Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ verabschiedeten sich alle Abschlussschüler musikalisch von ihrer Schulzeit.

Die Pläne der beiden besten Absolventen

Artikel 3 von 11