Riedering – Es war ein außergewöhnlicher Abend im Rahmen des Jubiläums zum 250-jährigen Bestehen der Söllhubener Pfarrkirche: eine Abendserenade an der Söllhubener Aussichtskapelle – Aussicht und Kulturgenuss in einem. Der Rahmen hätte nicht perfekter sein können: Ein lauer Sommerabend, dazu Getränke und kleine Häppchen, für die es, genau wie die Musik, eine freiwillige Spende gab.
Das Programm war nicht minder perfekt durchdacht: Drei verschiedene Ensembles, die mit unterschiedlichsten Werken quer durch die Jahrhunderte und Stilrichtungen aufwarteten. Den Auftakt machte das Söllhubener Streichorchester unter der Leitung von Marie-Theres Härtel. Das Orchester, das schon an Christi Himmelfahrt für Furore mit einer eigens von Söllhubener Musikern komponierten Messe gesorgt hat, begeisterte mit Werken, die von Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ bis hin zu einem beschwingten „Lollipop“ reichten.
Danach gab sich das Duo Härtel-Trübsbach die Ehre. Die beiden international tätigen und in Söllhuben lebenden Profimusiker Marie-Theres Härtel und Florian Trübsbach sorgten allein schon mit ihren Instrumenten für Hingucker, ist doch Härtel Bratschistin und Trübsbach Saxofonist und Professor für Jazzsaxofon an der Musikhochschule in München. Eine ungewöhnliche, aber beglückende Mischung. Denn das Duo legte eine Fusion aus frecher Volksmusik und Jazz hin.
Danach hatte die fünfköpfige Combo „Quint-Essenz“ ihren Auftritt: Lokale Musiker, die mit Flöte, Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug und gefälligem Swing und Weltmusik unterhielten. Das Grande Finale, bei dem alle Musiker gemeinsam einen Reggae spielten, fiel genau mit dem Sonnenuntergang zusammen.
Das Wort Serenade, abgeleitet vom Italienischem „sera“ (Abend), „sereno“ (heiter) und „al sereno“ (im Freien), steht idealtypisch für eine unbeschwerte Musik, aufgeführt im Freien zur Abend- oder Nachtzeit. Eine Serenade an der Aussichtskapelle Söllhuben zum 250- jährigen Jubiläum: Perfekter hätte es nicht sein können.
Elisabeth Kirchner