Drei Autos in Haidholzen gerammt – Unfallfahrer flüchtet

von Redaktion

Schaden von rund 22000 Euro angerichtet – Polizei sichert Pkw-Teile des Verursachers und sucht Zeugen

Stephanskirchen – Ein lauter Knall riss in der Nacht auf Montag Anwohner der Haidenholzstraße im Stephanskirchner Ortsteil Haidholzen aus dem Schlaf. Als sie gegen 1.15 Uhr aus dem Fenster sahen, war die Ursache schnell gefunden. Ein Auto hatte mehrere parkende Fahrzeuge gerammt. Was sie ebenfalls beobachten konnten: Der Unfallfahrer schaltete das Licht seines Wagens aus und fuhr weiter. Das Kennzeichen blieb so im Dunkeln.

Erst als Brigitte Wagner am Montagmorgen zu ihrem Auto in der Haidenholzstraße ging, bemerkte sie, was nachts passiert war. „Der Kotflügel auf der Fahrerseite ist komplett demoliert“, berichtet sie gegenüber dem OVB. Sie habe davon nachts nichts mitbekommen. Ihr Fenster gehe zur anderen Seite.

Laut Polizeibericht muss der bislang unbekannte Fahrer den Kreisel an der Pizzeria nach rechts in die Haidenholzstraße verlassen haben und dann nach links von der Fahrbahn abgekommen sein. Er prallte gegen den ordnungsgemäß geparkten Pkw eines 44-jährigen Stephanskirchners. Es kam zum Domino-Effekt: Dessen Auto wurde gegen einen Firmenwagen aus Samerberg geschoben, dieses Fahrzeug schleuderte in den Wagen von Brigitte Wagner.

Insgesamt wird der Schaden auf rund 22000 Euro geschätzt. Wie Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Nachfrage mitteilte, konnte die Rosenheimer Polizei mehrere Fahrzeugteile an der Unfallstelle sicherstellen, die vom unfallverursachenden Fahrzeug stammen müssen. Anhand dieser Teile will die Polizei den Täter schnappen. „Die Fahrzeugteile wurden an sogenannte Verkehrsunfallflucht-Fahnder übergeben“, erklärt Maurer. Diese verfügen, so Maurer, über ein geschultes Auge und können manchmal schon auf den ersten Blick erkennen, zu welchem Fahrzeugtyp oder zu welcher Marke ein Trümmerteil gehören könnte.

Außerdem seien die Spezialisten gut vernetzt. „Sie haben gute Kontakte zu Werkstätten.“ Sollte jemand entsprechende Teile bestellen oder einen Schaden reparieren lassen, der dem des Flucht-Pkw entspricht, erhärte sich der Verdacht. „Wir setzen in diesem Fall auf die Unterstützung der Kollegen“, so Maurer.

Seit Jahren parkt Brigitte Wagner wie auch viele andere Anwohner ihr Auto am Fahrbahnrand der Haidenholzstraße. Noch nie sei etwas geschehen. „Zum Glück. Dass noch nie etwas passiert ist, so wie manche da durchrasen“, sagt die Stephanskirchnerin. Seit Jahren bestehe in der Nachbarschaft der Wunsch nach Tempo 30. Aber die Gemeinde hätte nicht weiterhelfen können. So habe man ihr gesagt, dass es sich bei der Haidenholzstraße um eine Durchgangsstraße handelt. Dadurch habe die Gemeinde keine Handhabe für eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Man komme an der Stelle jedenfalls problemlos durch, sagt Polizeikommissar Robert Maurer. „Wenn man denn fahrtüchtig ist“, fügt Wagner hinzu.Tina Blum

Zeugen gesucht

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