Mit Musik, Hutschn und Nudln – Nußdorf feiert den Kirta-Brauch

von Redaktion

Nußdorf – Wenn sich die Blätter färben und der Duft frisch gebackener Kirta-Nudln durch den Ort zieht, dann ist klar: Es ist wieder Kirchweihzeit. Das diesjährige Kirta-Fest im Inntal zeigte, wie lebendig Tradition sein kann – mit Musik, Geselligkeit und einer gehörigen Portion Lebensfreude.

Die Nußdorfer Musikkapelle gab den Ton an – buchstäblich. Mit Märschen, Polkas und Walzern sorgten die Musikerinnen und Musiker für festliche Stimmung und schufen jenen vertrauten Klangteppich, der die Kirchweih seit Generationen prägt. Rund um die Turnhalle duftete es nach Hausgemachtem: Deftige Brotzeiten, frische Kirta-Krapfen und natürlich die legendären Kirta-Nudln, goldgelb gebacken und süß duftend, lockten Besucher aus nah und fern an. Hinter den Kulissen arbeiteten viele fleißige Hände, die mit Geduld und Herzblut traditionelle Rezepte bewahrten.

„Ohne die Frauen, die jedes Jahr Hunderte von Nudln zubereiten, gäb’s hier keine Kirchweih, wie wir sie kennen“, meinte ein Besucher anerkennend. Ein Magnet war – wie jedes Jahr – die größte freistehende Kirta-Hutschn im Inntal. Majestätisch ragte sie in den herbstblauen Himmel, umgeben von juchzenden Kindern und lachenden Eltern. Ursprünglich war die Schaukel, so erzählt man, ein Vergnügen für die Erwachsenen: Nach der Erntezeit, wenn die Feldarbeit getan war, suchte man nach „a rechter Gaudi“, um die Mühen zu vergessen. Heute schwingt sie als Symbol für generationsübergreifende Lebensfreude – mit Platz für bis zu 20 Personen und Geschichten, die in jedem Schwung mitschwingen.

Bis zum Montagabend wurde gefeiert, getanzt und gelacht. Einer der Älteren erinnerte sich mit einem Schmunzeln an die „gute alte Zeit“, als der Kirta noch drei Tage dauerte: „Sunda, Moda und Irda – und es ko si leicht schicka, glei gar bis zum Migga.“ Heute feiert man etwas kürzer, aber kaum weniger herzlich.

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