Raubling – Die wichtigste Nachricht für alle, die einen Holzofen zu Hause stehen haben: „Im Großen und Ganzen bleibt alles wie gehabt“, beruhigt Christian Rastorfer, Berater und Verkaufsleiter der Firma Soutschek Ofenfeuer. Dennoch muss der Experte aus Raubling aktuell viele Fragen seiner verunsicherten Kunden beantworten, die Panik um ihre Öfen haben. Sätze wie „das wird ja sowieso verboten“ gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft.
Anforderungen
werden verschärft
Auslöser dafür ist ein Missverständnis rund um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das ab 2024 gelten soll. Laut diesem Gesetz werden die Anforderungen für Holzheizungen deutlich verschärft. Der Einbau soll demnach nur noch erlaubt sein, wenn die Heizung mit einer Solaranlage für die Warmwasserbereitung kombiniert wird.
„Das GEG betrifft aber nur Heizungsanlagen und keine Einzelraumfeuerstätten“, sagt ein Sprecher des Industrieverbandes für Haus-, Heiz- und Küchentechnik. Die Kamine und Kachelöfen haben mit den Verschärfungen dementsprechend nichts zu tun und werden auch nicht verboten.
Für noch größere Verwirrung sorgt laut dem Raublinger Ofenspezialisten eine weitere Änderung für das kommende Jahr, die sich aus dem Bundesimmissionsschutzgesetz ergibt. Demnach müssen alle Kamine und Holzöfen, die nicht der sogenannten Stufe zwei entsprechen, bis 31. Dezember 2024 nachgerüstet, ausgetauscht oder stillgelegt werden. Diese Stufe zwei legt fest, dass nicht mehr als 0,15 Gramm Staub sowie 4 Gramm Kohlenstoffmonoxid pro Kubikmeter Luft entstehen dürfen. „Das bedeutet aber noch lange kein Verbot“, betont Rastorfer. Viele Öfen seien bereits auf dem aktuellen Stand, weshalb größtenteils gar kein Handlungsbedarf bestehe. Aber auch die Besitzer von älteren Modellen müssten jetzt noch nichts überstürzen. „Zunächst wird der Schornsteinfeger feststellen, ob der Einsatz im Ofen ausgetauscht werden muss“, sagt Rastorfer. Anschließend hätte man dafür in der Regel rund drei Jahre, also bis zur nächsten Kontrolle, Zeit. Lediglich die Ofenbesitzer, die schon einen Hinweis vom Schornsteinfeger bekommen hätten, müssten bis Ende 2024 aktiv werden.
Circa 5000 Euro für
eine Nachbesserung
Der Preis für eine Nachbesserung variiert laut Berater je nach Art und Leistung. „Ein klassischer Austausch des Ofeneinsatzes kostet um die 5000 Euro“, meint Rastorfer. Andere Varianten, wie Partikelabscheider am Schornstein, seien etwas aufwendiger, weshalb die Kosten hier variieren können.
Egal, für welche Möglichkeit sich die Kunden entscheiden: Verboten werden die heimischen Öfen in keinem Fall. Wer im Moment ohnehin mit einem neuen Ofen liebäugelt, ist sowieso auf der sicheren Seite. Denn alle aktuellen Modelle entsprechen längst den verschärften Anforderungen und dürfen somit auch problemlos in die Wohnzimmer der Region eingebaut werden.