Kommentar

Schluss mit dem „Ramerbergern“

von Redaktion

Es ist immer wieder die gleiche Leier: Dass Ramerberg in der Öffentlichkeit so schlecht dasteht, liege an der Darstellung in der Presse, sagen die drei Bürgermeister und Vertreter der Wählergemeinschaft UWR. Jetzt haben sie anwaltlichen Beistand durchgesetzt. Der wird in der chronisch klammen Gemeinde Ramerberg aus Steuergeldern bezahlt: Bis zu 15000 Euro kann der Bürgermeister nach eigenem Ermessen dafür ausgeben. Dass Ramerbergs Ruf gelitten hat, steht fest.

Im Wasserburger Land gibt es sogar eine neue Wortschöpfung: „Ramerbergern“ heißt es, wenn in Gemeinderäten die Diskussion zu sehr Richtung persönlicher Attacken abgleitet. Fast hätte Ramerberg zwar die Rückkehr zur Sacharbeit für das Allgemeinwohl geschafft, denn es gab einen vielversprechenden Ansatz in Form einer Mediation. Doch seit dem geplatzten Sportplatzdeal in Ramerberg geht der Schlagabtausch wieder munter weiter.

Daran trägt die Presse keine Schuld. Sie gibt nur wieder, was kommunalpolitisch geschieht und debattiert wird. Es ist außerdem Aufgabe von Medien wie der Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de, nachzuhaken und offene Fragen zu beantworten. Beide Lager kommen dabei zu Wort. Wenn sie sich beharken, ist das ihr Streit, nicht der unsrige.

Ramerberg könnte sich das Geld für einen Anwalt sparen. Die Kommune muss nur zurückfinden zu einem konstruktiven Miteinander innerhalb des Gemeinderates und mit der Presse. Und das Problem Sportplatzbau kann auch gelöst werden: durch ein Ratsbegehren zu einem Bürgerentscheid. Die Ramerberger sollten selbst entscheiden, wie es weitergeht. Demokratischer geht es nicht. Dann könnte der Begriff „Ramerbergern“ vielleicht sogar für etwas Positives stehen: für den Mut, den Gordischen Knoten über einen Bürgerentscheid aufzulösen.

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