Tierheim Rosenheim

„Betrieb weiterhin gefährdet“

von Redaktion

Der Betrieb des Tierheims Rosenheim bleibt gefährdet. Aktuellste Zahlen aus der Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins belegen das. Und: Die Finanzsituation wird noch angespannter, da immer häufiger schwer vermittelbare und kranke Tiere aufgenommen werden müssen – was mehr Personal erfordert.

Rosenheim – Über die Aussichten für den Tierheimbetrieb informierte der Tierschutzverein Rosenheim im Gasthof Höhensteiger seine Mitglieder ebenso wie über die Ein- und Ausgaben des Jahres 2017 und die aktuelle Finanzsituation. Die Einnahmen durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen waren im Jahr 2017 mit circa 229000 Euro erfreulich, jedoch leicht rückläufig mit einer Differenz von circa 24000 Euro zum Vorjahr, so Vorsitzende Andrea Thomas.

Weitere Einnahmen gab es durch Patenschaften für Tiere (etwa 17000 Euro), Benefizveranstaltungen und Tage der offenen Tür. Im Zweckbetrieb erhielt der Verein Einnahmen durch Vermittlungsgebühren für die Tiere in Höhe von rund 19000 Euro. Die Erstattung von Fundtierkosten durch Pauschalen der Gemeinden und der Stadt Rosenheim betrug circa 31000 Euro. Dazu gab es noch Einnahmen durch Einzelrechnungen für aufgenommene Fundtiere in Höhe von rund 21000 Euro.

Bei den Ausgaben schlugen insbesondere die Personalkosten in Höhe von circa 236000 Euro, Tierarztkosten in Höhe von circa 110000 Euro sowie die Unterhaltskosten für die Tiere und die Betriebskosten zu Buche. Die Gesamtausgaben für den reinen Betrieb des Tierheims betrugen im Jahr 2017 etwa 546000 Euro.

Insgesamt verzeichnete der Tierschutzverein damit ein negatives Ergebnis von circa 55000 Euro, das nur aufgrund einiger Erbschaften und Vermächtnisse in Höhe von circa 80000 Euro im Jahr nicht noch schlechter ausfiel, erläuterte Vorsitzende Andrea Thomas in der Jahreshauptversammlung.

Diese Zahlen belegen nach ihren Angaben, „dass der Betrieb des Tierheims weiterhin gefährdet ist“. Die Ausgaben werden auch künftig nicht durch Mitgliedsbeiträge und Spenden alleine gedeckt werden können, hieß es.

Obwohl einige Gemeinden nach dem neuen Fundtierurteil Verträge mit dem Tierheim abgeschlossen haben, decken die Erstattungskosten für Fundtiere nicht einmal zehn Prozent der jährlichen Ausgaben.

Das Tierheim muss zunehmend kranke und schwer vermittelbare Tiere aufnehmen und die Aufgaben sind in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, so Thomas. „Dass das völlig marode Gebäude des Vereins durch ein neues Gebäude ersetzt werden kann, ist ein einmaliger Glücksfall. Ohne den eigens dafür bestimmten zweckgebundenen Nachlass hätte dieses Projekt niemals realisiert werden können.“

Allerdings werden im neuen Tierheim die Personalkosten weiterhin ansteigen aufgrund der hohen Anforderungen seitens der Behörden. So wird zum Beispiel durch die Einrichtung von dringend benötigten Krankenstationen weiteres qualifiziertes Personal benötigt. Dem trägt der Verein Rechnung durch die Einstellung von zwei zusätzlichen Auszubildenden.re

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