Rosenheim – Eine Breite von 2,25 Metern verlangt Rosenheims Radentscheid für den Ausbau bestehender und das Anlegen künftiger Radwege. Auch entlang der Innsbrucker Straße sollen die Radlfahrer künftig einen entsprechenden Weg in dieser Breite vorfinden. Doch ohne Ausbau des Knotens Innsbrucker Straße/Chiemsee- und Tegernseerstraße sieht die Verwaltung keine Möglichkeit, den Vorstellungen des Radentscheids gerecht zu werden.
Verkehrsfluss
am Knotenpunkt
Mit einer Verkehrssimulation hat die Stadt Rosenheim am besagten Knotenpunkt den Verkehrsfluss prüfen lassen. Unter den Varianten auch der Vorschlag der Initiative Radentscheid Rosenheim. Diese fordert, entlang der Innsbrucker Straße beidseitig Radfahrstreifen mit besagter Breite anzulegen und hierfür die Fahrstreifen für Kraftfahrzeuge zu reduzieren.
Dieser Variante erteilten die beauftragten Verkehrsplaner in ihrem Gutachten eine Absage, wie der Beschlussvorlage der Verwaltung zu entnehmen ist. Die Auswertung der Verkehrsdaten habe eine „Verschlechterung der Qualitätsstufe“ des Verkehrsablaufes zur Folge. Dies zumindest im Vergleich zur aktuellen Situation stadteinwärts. Wartezeiten und Rückstaulängen, hauptsächlich in der Abendspitzenstunde, hätten sich teilweise vervielfacht. „Aufgrund der deutlichen Verschlechterung kann diese Variante nicht empfohlen werden“, heißt es seitens der Verwaltung. Ebenso ließ diese einen vierstreifigen Ausbau der Strecke Rathaus- und Innsbrucker Straße bis hin zur Chiemseestraße prüfen. Das Ganze verbunden mit einem Ausfall der Mangfallbrücke. „Durchweg konnte eine gute bis ausreichende Verkehrsqualität nachgewiesen werden“, kommentiert das Rathaus diese Variante. Zumal diese ermögliche, dass sich Fußgänger und die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht unnötig in die Quere kämen. „Konfliktfreie Abwicklung der Fußgängerströme“ heißt dies im Beamtendeutsch. Bei den Mitgliedern des Verkehrsausschusses stieß der Vorschlag der Verwaltung jedoch mehrheitlich auf Unverständnis. Zum einen, weil sich viele Stadträte an der Beschlussvorlage störten, die zu wenig Details habe erkennen lassen. Zum anderen, weil sich fraktionsübergreifend eine Mehrheit des Gremiums wünschte, die Stadt möge sich nicht in Planungen verlieren, deren Umsetzung erst in ferner Zukunft zu erwarten ist, namentlich die Sanierung oder Erweiterung der Mangfallbrücke. „Ich tue mir schwer damit, eine langfristige Lösung zu beschließen, während wir eigentlich ganz dringend jetzt eine Verbesserung bräuchten“, sagte die Grünen-Fraktionschefin Sonja Gintenreiter. Auch die Vertreterin der Freien Wähler/UP, Christine Degenhart, sah geboten, dass die Stadt schon jetzt dafür Sorge trägt, dass sich die Verkehrssituation an der Innsbrucker Straße beruhigt.
Entscheidung soll
im Mai fallen
Dies auch zugunsten der dortigen Astrid-Lindgren-Grundschule. Degenhart schlug vor, der Verwaltung grünes Licht für die Brückenplanung zu geben, jedoch gleichzeitig schon jetzt zu handeln, um die Verkehrssituation an dieser Stelle der Innsbrucker Straße zu verbessern.
Eine Unterbrechung der langwierigen Debatte brachte am Ende kein Ergebnis. Stattdessen schlug Oberbürgermeister Andreas März „zur Güte“ vor, die Entscheidung auf den 4. Mai zu vertagen. Dies jedoch mit der Maßgabe, zu dieser Sitzung des Verkehrsausschusses eine Richtungsentscheidung zu treffen. Die Verwaltung wiederum soll bis dahin Vorschläge erarbeiten, um die Situation an den Gefahrenstellen der Innsbrucker Straße kurzfristig zu entschärfen.