Ohne Musik ist das Leben sinnlos

von Redaktion

Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium präsentiert an zwei Abenden musikalisches Können mit Begeisterung und auch Humor

Auch der Große Chor riss das Publikum mit, ein Ausschnitt (von links) Katharina Schwencker, Julia Götz, Hannah März, Bernadette Schweiger und Franziska Nick.

Rosenheim – Mit dem Frühlingsbeginn fand auch wieder das Schulkonzert des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums statt. Musikbegeisterte Schüler, Lehrkräfte, Eltern und Freunde trafen im Ballhaus zusammen, um an zwei ausverkauften Abenden zu zeigen, dass Schule viel mehr ist als Unterricht. Schule ist auch eine Lebenswelt für alle Mitglieder der Schulgemeinschaft, in der jeder seine Talente einbringen kann und einige über sich selbst hinauswachsen.

Nachdem das Orchester, in dem bereits die ganz „frischen“ Geiger der fünften Klassen mitwirken durften, mit Chitty Chitty Bang Bang schmissig gestartet war, gab die Schulleiterin Brigitte Würth in ihrer Begrüßung das Motto des Abends aus: In Abwandlung von Loriots Aussage über den Mops als Lebensbegleiter variierte sie „Ein Leben ohne Musik ist möglich, aber sinnlos“.

Wie sehr dies dem Gefühl der Mitwirkenden und dem Publikum entsprach, zeigte die Stimmung im Saal. Das Orchester unter der Leitung von Rainer Heilmann-Mirow bot noch zwei weitere Beiträge aus „Die Schöne und das Biest“ sowie Tschaikowskys Walzer aus „Dornröschen“ dar und eröffnete damit den bunten Reigen aus Ensembles und Solisten. Diese spannten abwechslungsreich einen Bogen mit ruhigeren Stücken und mitreißenden Hits aus unterschiedlichen Epochen. Benjamin Selmayr begeisterte am Donnerstag mit einem Medley aus der Filmmusik zu Fluch der Karibik drei am Klavier, und Philipp Krams brillierte am Mittwoch mit Rachmaninows cis-Moll-Prélude op. 3 Nr. 2. Ibsaa Kelbessa spielte, begleitet von Timon Haas am Klavier, ein Adagio von Giuseppe Verdi für Trompete, das ebenso wie der dritte Satz aus der Sonate für zwei Flöten von Giuseppe Sammartini, den Emma Dreßler und Julia Schober perfekt meisterten, zeigte, was für Begabungen nun endlich wieder eine Bühne erhielten.

Geschickt wurde dabei auch der Bühnenraum einbezogen: So traten beim Kanon von Johann Pachelbel die Instrumentalisten erst nach und nach mit dem Einsetzen ihrer Stimme von hinten auf die Bühne, bis alle Streichinstrumente in den Kanon eingestimmt hatten. Das Männerensemble der Schüler verband die Präsentation „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ mit amüsanten dramaturgischen Einfällen wie einer gespielten Ohnmacht des am Klavier begleitenden Musiklehrers Alexander Gell, was den Einsatz der Schulleiterin mit einer überdimensionalen Spritze erforderte. Voller Begeisterung riss der Unterstufenchor unter Leitung von Musiklehrer Michael Eschlbeck mit Hits wie „Vom selben Stern“ die Hörer mit. Die „Großen“ im Chor der Mittel- und Oberstufe legten unter der Leitung von Alexander Gell mit „You’re the voice“ und weiteren Songs noch etwas drauf.

In kleinerer Besetzung zeigte das Vokalensemble der Oberstufe mit „Shallow“ und dem Bossa-Nova-Song „Só Danço Samba“, welche Stilrichtungen und Ausdrucksmöglichkeiten den Schülern zur Verfügung stehen. Während die Schulband „Casual Caves“ mit „Another love“ einen lyrischen Akzent setzte, zog die Bigband unter Leitung von Musiklehrer Walther Senz mit vier mitreißenden Stücken, darunter „Take on me“, die Zuhörer so in den Bann, dass man überall wippende Köpfe, Füße oder Körper sah.

Als Abschluss sangen und spielten alle Ensembles gemeinsam „Viva La Vida“. Hier zeigte sich: Ein Leben ohne Musik war zwar möglich, aber nun bekommt es offensichtlich wieder einen Sinn. Es gab begeisterten Jubel im Publikum, stehenden Applaus und eine Zugabe: Es lebe das Leben!

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