„Prinz von Rosenheim“ erlaubt sich Spaß mit Polizei und Notarzt

von Redaktion

Mit mehreren Notrufen Einsatzkräfte auf Trab gehalten – Der Scherz kann sehr teuer werden

Rosenheim – Es ist ein Vorfall, der stutzig macht: Gleich mehrere Notrufe gingen – wie berichtet – am Mittwochabend sowohl bei der Integrierten Leitstelle (ILS) als auch bei der Rosenheimer Polizei ein. Der Anrufer meldete sich als „Prinz von Rosenheim“. Erst beschimpfte er die Einsatzdisponenten am Telefon, dann klagte er über Atemnot und gab an, dringend ärztliche Hilfe zu benötigen.

Nur wenige Minuten später trafen die Einsatzkräfte, darunter ein Notarzt, in der Wohnung des 54-jährigen Rosenheimers in der Hubertusstraße ein. „Wir konnten recht zügig erkennen, dass es keinen medizinischen Notfall gibt“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Ganz im Gegenteil. Die zu Hilfe geeilten Rettungskräfte wurden von dem 54-Jährigen und seinem 56-jährigen Bekannten mit lautem Gelächter empfangen. „Offenbar führten die beiden ein abendliches Betrinken durch“, vermutet Maurer.

Dem 54-Jährigen könnte jetzt jede Menge Ärger drohen, denn wer einen Notruf missbraucht, muss unter Umständen für die Kosten aufkommen. „Das Ganze regelt das Bayerische Kostengesetz. Dazu gibt es noch die Polizeikostenverordnung“, erklärt Maurer. Berechnet werden die anfallenden Kosten für die Polizeibeamten sowie die Wegstrecke, die zurückgelegt werden muss. „Hier kommt dann recht schnell ein mittlerer dreistelliger Betrag zusammen“, sagt Maurer. Er weist in diesem Zusammenhang noch einmal daraufhin, dass nur dann Kosten erhoben werden, wenn Notrufe mit Absicht missbraucht werden – wie etwa im Fall der beiden Männer, die sich einen Scherz erlaubt hatten.

An einen ähnlichen Vorfall kann sich Robert Maurer nicht erinnern. „Von dem Prinzen hab ich zum ersten Mal gehört“, sagt er und lacht. Dafür habe es eine ähnlich kuriose Situation im Frühjahr gegeben. Damals habe ein Anwohner bei der Polizei angerufen, weil er sehen wollte, wie lange die Rettungskräfte brauchen, bis sie bei ihm sind. „Er saß mit der Stoppuhr daneben“, sagt Maurer.

Anna Heise

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