Rosenheim – Rhythmus lag Fabian Mägel schon immer im Blut. Mit sechs Jahren hat er auf Hochzeiten gesungen und übte sich an Klavier, Keyboard und an der Gitarre. „Ich fand es schon immer cool, vor anderen Leuten aufzutreten“, sagt Mägel. Mit zwölf Jahren fing er an, seine eigenen Lieder zu schreiben. Die Entscheidung, nur von der Musik zu leben, fasste der Rosenheimer dann vor drei Jahren – ganz spontan. „Ich habe mir dann aber schon gedacht, was machst du da für ein Quatsch“, sagt Mägel und lacht.
Produzent entdeckt
den Straßenmusiker
Mägel begann ein Maschinenbaustudium in München. Doch ganz auf die Musik verzichten – das war für ihn nicht möglich. Neben den Vorlesungen verdiente er sich sein Geld als Straßenmusiker. Er reiste durch Deutschland und sang selbst geschriebene Lieder. „Nach meinem Studium dachte ich mir aber, dass es zu unsicher ist, als Musiker zu arbeiten“, sagt Mägel.
Für ihn ging es daher zunächst in die Wirtschaft. Er entwickelte für Unternehmen Produkte und war an der Gründung von Firmen beteiligt. Schnell bemerkte er aber, dass das „nicht das Wahre“ war und entschied sich 2021 alles zu riskieren und sich auf seine Leidenschaft zu konzentrieren. Im selben Jahr zog er mit seiner Familie nach Rosenheim.
Immer wieder ging Mägel auf die Straße und sang seine eigenen Lieder. Als er einmal in München spielte, kam ein Mann auf ihn zu, der seine Kontaktdaten aufnahm. „Am nächsten Tag bekam ich einen Anruf und wurde in eines der größten Münchner Studios eingeladen“, erinnert sich Mägel.
Viel über
Songwriting gelernt
Er sang einem Musikproduzenten seine Lieder vor. Diesem gefiel seine Arbeit. Doch Kritik gab es auch: „Er meinte, dass ich noch nicht ganz verstanden habe, wie Lieder funktionieren und ich unbedingt Songwriting lernen soll.“ Also kaufte sich Mägel zahlreiche Bücher und las sich in das Thema ein.
Das Gelesene versuchte er dann direkt umzusetzen, indem er neue Lieder schrieb und sie auf der Straße zum Besten gab. „Ich wollte einfach mal sehen, wie die bei den Leuten ankommen“, sagt der 36-Jährige. Anhand der Reaktionen, habe er verstanden, was die Menschen gerne hören und was nicht so gut funktioniert. Schnell sei er besser geworden und viele Lieder hätten sich wie von selbst geschrieben.
Doch Fabian Mägel wollte mehr erreichen. „Der Musikproduzent aus München wollte zwar nicht mit mir zusammenarbeiten, aber der Mann, der mich zu ihm brachte, hatte Bock“, erzählt der 36-Jährige. Dieser hatte schon viele Erfahrungen in der Musikszene gesammelt. Unter anderem hatte er mit dem britischen Sänger Chris Norman oder der deutschen Schlagersängerin Helene Fischer zusammengearbeitet. Nun nahm er sich des Rosenheimers an. „Und prompt entstand aus meinen selbst geschriebenen Liedern ein Album“, erinnert sich Mägel. Unter seinem Künstlernamen „FBSTR“ brachte er bereits zwei Alben raus.
Vereinbarkeit von
Musik und Familie
Mittlerweile konzentriert sich Mägel beruflich nur noch auf das Schreiben. Er schreibt Lieder für Kunden, berät als Coach andere Songwriter und vermittelt sein Wissen auf Social Media. Selbst Musik zu machen, ist inzwischen nur noch sein Hobby. Und das aus einem bestimmten Grund: Als Musiker sei es schwer, den Beruf und die Familie zusammenzubringen. „Manchmal ist man an den Wochenenden lange weg und das wollte ich nicht mehr“, sagt der Vater von zwei Mädchen.
Mit seiner Familie verbringt der 36-Jährige am liebsten seine Freizeit. Neben der Musik hat Mägel auch das Klettern für sich entdeckt. Die Zukunft geht er nun ganz entspannt an. Doch ein großes Ziel hat er schon vor Augen. „Irgendwann will ich eine goldene Schallplatte an der Wand hängen haben“, sagt Mägel und lacht.