Rosenheim – Martin Lacey ist im Stress. Er steht auf der Loretowiese, gibt seinen rund 40 Mitarbeitern Anweisungen, wo welche Stange hingehört und welcher Masten zuerst aufgebaut wird. „Im Moment ist sehr viel los“, sagt der Direktor des Circus Krone. Noch am Abend müsse er nach Würzburg weiterreisen, dort stecke man ebenfalls mitten in den Aufbauarbeiten. Zudem habe er seinen Kindern versprochen, den Weihnachtsbaum aufzustellen und beim Dekorieren zu helfen.
Auftakt am Donnerstag,
19. Dezember
Der volle Terminplan macht Lacey nur wenig aus. „Wir haben es in unserem Blut“, sagt er. Bereits seit einigen Jahren spielen er und seine Familie mit dem Gedanken, einen Weihnachtszirkus in Rosenheim zu etablieren. Es habe zahlreiche Gespräche mit Oberbürgermeister Andreas März gegeben, über die Zeit sei die Idee immer mehr gewachsen. Nachdem die Show „Mandana“ im November 2023 in Rosenheim so gut angekommen sei, habe man den Entschluss gefasst, das neue Projekt zu starten.
Am Donnerstag, 19. Dezember, ist es soweit. Freuen können sich die Rosenheimer auf 35 Weltklasse-Artisten aus zehn Nationen. Mit dabei sind unter anderem der Franzose Julot Cousins, der in neun Metern Höhe Reifen kreisen lässt. Tulga, einer der stärksten Männer der Welt, jongliert mit 15 Kilogramm schweren Bowlingkugeln und fängt sie mit dem Genick. Nicol Nicols tanzt auf einem dünnen Draht, springt durch Feuerreifen und dreht Pirouetten. „Wir haben die besten Artisten“, schwärmt Martin Lacey. Fast alle seien ausgezeichnet worden und in der ganzen Welt bekannt. „Das Rosenheimer Publikum wird nicht enttäuscht sein“, sagt der Direktor. Er erinnert in diesem Zusammenhang aber auch daran, dass sich der Weihnachtszirkus deutlich von den Vorführungen aus dem vergangenen Jahr unterscheide.
So bleiben Tiger, Löwen und die anderen Wildtiere in München, da im dortigen Haupthaus zeitgleich die Show „Freestyle“ stattfindet. Ganz auf Tiere verzichten müssen die Rosenheimer aber trotz allem nicht. Der Artist Karl-Ferdinand Trunk bringt seine acht Ponys auf die Loretowiese. Die Shetland-Ponys tanzen durchs Sägemehl und bilden einen Achterzug. „Wir haben auch Hunde dabei“, verrät Martin Lacey junior.
Bevor in der kommenden Woche die ersten Artisten anreisen, gibt es noch einiges zu tun. Denn weil beim Weihnachtszirkus alles funkeln und glitzern soll, sind die Aufbauarbeiten etwas aufwendiger als üblich. Trotzdem ist der Zirkusdirektor zuversichtlich, dass zeitnah mit den Proben begonnen werden kann. „Wir kennen den Platz, wissen, wo sich Wasser- und Stromleitungen befinden. Das passt gut“, sagt Lacey.
Schon jetzt laufe der Ticketverkauf auf Hochtouren. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt er. Ihm sei es wichtig, dass die Preise erschwinglich bleiben. „Es ist wichtig, mit dem Publikum immer korrekt umzugehen“, sagt er. Die einzelnen Shows dauern etwa zweieinhalb Stunden.
Läuft alles nach Plan, soll der Weihnachtszirkus zu einer festen Größe im Rosenheimer Veranstaltungskalender werden. „Nach den Shows wird es Standing Ovations geben. Da bin ich mir sicher“, verspricht der Direktor. Der Zirkus gastiert bis einschließlich zum 6. Januar 2025 auf der Loretowiese.