Wenn er den Kopf in den Nacken legte und lauthals lachte, wussten die Nachbarn, wen Ulrich König da wieder in seinem Garten in Holzkirchen (Kreis Miesbach) zu Besuch hat: Gustl Bayrhammer. „Das war immer unverkennbar“, erinnert sich Königs Frau Margarete und lacht. Bayrhammer war ein Freund der Familie und gern gesehener Gast, seit Ulrich König mit ihm gearbeitet hatte: als Regisseur von „Meister Eder und sein Pumuckl“.
Zig Fotografien zeugen von dieser Zeit Anfang der Achtzigerjahre, als der Bayerische Rundfunk die TV-Serie erstmals ausstrahlte. „Am ersten Drehtag stand ,Tatort‘-Kommissar Melchior Veigl vor mir“, erinnert sich König. Den hatte Gustl Bayrhammer bis dahin gespielt.
„Er hatte die Haare streng nach hinten gelegt und trug eine schwarze Lederjacke.“ Genau das Gegenteil also des gemütlichen Schreinermeisters, den König als „Opa“ für den Pumuckl wollte. Also ging es erst mal in die Maske: ein schlichtes Hemd, den Arbeitskittel und die Schiebermütze – so wie Meister Eder eben heute jeder kennt. Mit Zinkweiß wurden Bart und Koteletten eingefärbt. „Zur zweiten Staffel fünf Jahre später haben wir dann die weiße Farbe nicht mehr gebraucht“, witzelt König. „Da war das Original schon nachgegraut.“
Bis ins Jahr 1989 hat Gustl Bayrhammer die Rolle gespielt, für die ihn Millionen Menschen bis heute lieben. Und wie war die Zusammenarbeit? Gab es auch mal Konflikte zwischen König, damals Mitte 20, und dem „alten Hasen“ Gustl? „Überhaupt nicht“, sagt König, weiß aber wohl, welcher Ruf Bayrhammer damals vorauseilte. „Er konnte zintig werden, wenn Leute sich mit Projekten nur profilieren wollten. Zum Glück hat er bei mir sofort gemerkt, dass es mir immer um die Sache ging.“ Grantig wurde Gustl auch, wenn ihm die Drehbücher zu einfältig erschienen. Was beim „Pumuckl“ tatsächlich nie der Fall war.
Viel Zeit haben König und Bayrhammer in der Werkstatt vom Meister Eder verbracht, einst ein Hinterhaus in der Widenmayerstraße im Münchner Lehel. Sie haben sich gegenseitig sehr geschätzt. „Es sind Figuren wie Bayrhammer“, so der Regisseur, „die sich nicht als Lederhosen-Heinis präsentiert haben, aber viel Ansehen nach Bayern geholt haben“.
Der BR zeigt zum 100.
von Gustl Bayrhammer am Samstag ab 20.15 Uhr drei restaurierte „Tatorte“ mit ihm als Kommissar Veigl.