Sozialen Wohnungsbau fördern

von Redaktion

Verbände in München und der Region kritisieren Staatsregierung

Der soziale Wohnungsbau ist in München und Umgebung aufgrund immens steigender Immobilien- und Mietpreise ein bedeutender Faktor. Gerade, weil es trotz der sogenannten Wohnraumoffensive der deutschen Bundesregierung weiterhin an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Dennoch würden sozial orientierte Wohnungsunternehmen in Bayern immer noch nicht genug gefördert, kritisieren verschiedene Verbände.

In München müssen laut Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum Bayern (PV) für eine Neubauwohnung durchschnittlich über 17 Euro Miete pro Quadratmeter gezahlt werden – im Landkreis sind es 15,6 Euro. Preise, die sich längst nicht jeder leisten kann. Ein Lichtblick sind die in der Vereinigung Münchener Wohnungsunternehmen (VMW) organisierten Wohnungsgenossenschaften – kommunale, kirchliche und freie Wohnungsunternehmen. Bei den 135000 Wohnungen in ihrem Bestand beträgt die Durchschnittsmiete 7,54 Euro pro Quadratmeter.

Rahmenbedingungen
nicht verbessert

Doch die sozial orientierten Wohnungsunternehmen stehen oft vor großen Herausforderungen. Denn sie verwalten nicht nur den Wohnungsbestand, sondern planen zudem zahlreiche Neubauprojekte. Und die Rahmenbedingungen dafür hätten sich laut VMW in der vergangenen Legislaturperiode trotz der großen Erwartungen an die Wohnungswirtschaft nicht wesentlich verbessert. „Die Wohnungswirtschaft ist insbesondere auf Bundesebene mit einer sehr widersprüchlichen politischen Agenda konfrontiert“, kritisiert auch der geschäftsführende Vorstand Hans Maier vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern). Zum einen gebe es hohe Erwartungen an den schnellen Bau bezahlbarer Mietwohnungen, um die angespannten Wohnungsmärkte zu entlasten. Hinzu kämen klimapolitische Vorgaben mit der CO2-Bepreisung und den hohen Anforderungen an die energetische Sanierung der Wohnungsbestände. Demgegenüber stehe die starke Regulierung der Branche durch eine Vielzahl von Normen und Verordnungen. Kritik gibt es vonseiten des VMW auch an weiter steigenden Baukosten und dem mangelhaften Zugang zu bezahlbarem Bauland.

Wichtiger Faktor für
bezahlbares Wohnen

Dabei werden die Neubauprojekte der sozial orientierten Wohnungsunternehmen dringend benötigt. In der Landeshauptstadt München wurden allein im vergangenen Jahr durch die VMW-Mitglieder mehr als 1300 neue Wohnungen gebaut und gut 820 Millionen Euro in den Wohnungsbau investiert. „Für das Jahr 2021 ist die Fertigstellung von rund 2200 Wohnungen geplant“, berichtet Klaus-Michael Dengler, Vorsitzender der VMW und Geschäftsführer der GEWOFAG. „Unsere Mitglieder sind und bleiben ein ganz wichtiger Faktor für das bezahlbare Wohnen in München.“

Die Verbände sehen hier auch die bayerische Staatsregierung in der Pflicht. Ihre Forderung: Schnellere und weniger bürokratische Förderung sozialer Wohnungsbauprojekte.

Außerdem sollten Baugenehmigungsverfahren vereinfacht werden, erklärt Maier und betont: „Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um die großen Zukunftsherausforderungen beim Bauen und Wohnen bewältigen zu können.“ Christoph Kastenbauer

Artikel 8 von 11