Rundum gesund im Mund

von Redaktion

Putzen, polieren und fluorieren – professionelle Zahnreinigungen, kurz PZR, verbessern dank speziellem Equipment und fachlicher Kompetenz die Optik, aber vor allem die Gesundheit der Kauwerkzeuge. „Verfärbungen, die unter anderem durch häufiges Rauchen oder Kaffeetrinken entstehen, werden entfernt. Viel wichtiger aber ist, dass der Eingriff auch Krankheiten wie Karies und Zahnfleischentzündungen vorbeugt. Bei einer bereits vorhandenen Erkrankung, wie einer Parodontitis, hilft die Behandlung dabei, die Entzündung wieder einzudämmen und einer neuen vorzubeugen“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St.-Vinzenz-Krankenhaus. Was genau passiert während der Behandlung und ersetzt diese das tägliche Putzen?

Starker Schutz und
sichtbare Sauberkeit

Meist ermitteln Prophylaxeassistenten während der PZR den Grad an Verschmutzungen im Mundraum, indem sie zum Beispiel Plaque mit einer Tablette einfärben und so deutlich sichtbar machen. Vor allem gilt es weiche und harte Beläge zu entfernen sowie Zwischenräume und Ränder gründlich zu putzen. „Dazu kommen Ultraschall- und Handinstrumente, kleine Bürsten und manchmal Pulver-Wasserstrahl-Geräte zum Einsatz – Instrumente, die keine Schmerzen verursachen, aber schwierige Verunreinigungen beseitigen“, weiß Dr. Sliwowski. Im Anschluss sorgt eine Politur für glatte Oberflächen, sodass zukünftig weniger Bakterien an den Zähnen haften bleiben. Zuletzt schützt und härtet ein Gel oder ein Lack mit Fluoridgehalt den Schmelz. Insgesamt dauert der Prozess circa 60 Minuten. „Manche Behandlungen sind schwieriger als andere, beispielsweise wenn Plaque sehr hartnäckig festsitzt oder der Patient einen ausgeprägten Würgereiz verspürt“, erklärt Dr. Sliwowski. Je nach Schwierigkeitsgrad, Zeitaufwand, Region und Praxis kostet die PZR zwischen 80 und 120 Euro. Viele gesetzliche Krankenkassen bezuschussen die Reinigung oder übernehmen den Betrag in vollem Umfang. Je nach Police kommen auch Zusatzversicherungen zum Teil oder sogar vollständig für die Kosten auf. Gesunde Zähne bedürfen einer dauerhaft guten Mundhygiene.

Richtig und
sorgfältig reinigen

Daher klären Prophylaxeassistenten im Rahmen der PZR auch über die korrekte Pflege für zu Hause auf. So empfiehlt sich vor allem die regelmäßige Reinigung mit fluoridhaltiger Pasta. „Zweimal am Tag drei bis fünf Minuten Zähne putzen gehört dabei zum Mindeststandard“, erklärt der Spezialist für Mundgesundheit. „Allerdings greift insbesondere der Verzehr von zucker- und säurehaltigen Speisen den Schmelz an und löst allmählich den natürlichen Schutzmantel auf.“ Aus diesem Grund rät der Experte eine halbe Stunde nach jedem Essen zum erneuten Griff zur Zahnbürste. „Das zugesetzte Fluorid in der Creme verbessert dabei die Remineralisierung des Zahnschmelzes, während desinfizierende Mundspüllösungen Bakterien bekämpfen“, fügt Dr. Sliwowski an. Um schwer erreichbare Stellen nicht zu vernachlässigen, empfiehlt der Arzt Interdentalbürsten, Zahnseide und vor allem auch Zungenschaber zu verwenden. Verschmutzungen hinter oder zwischen den Zähnen bleiben häufig von Betroffenen unerkannt. Klarheit schafft eine regelmäßige Überprüfung durch Experten. „Idealerweise lässt jeder seine Zähne im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung alle sechs Monate kontrollieren. Auch die PZR sollte ein- bis zweimal pro Jahr erfolgen“, empfiehlt Dr. Sliwowski abschließend.

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