John Deere setzt auf der Grünen Woche vor allem auf die Digitalisierung der Landtechnik. Die künstliche Intelligenz hat dabei schon längst Einzug gehalten. Mit Hilfe von KI entwickelt sich zum Beispiel See & SprayTM ständig weiter, um Unkräuter auch bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen sicher zu erkennen. Durch die gezielte Applikation lassen sich bis zu 70 Prozent der Herbizide einsparen.
Die See & SprayTM Technologie arbeitet mit Highspeed-Kameras, die Farbunterschiede auf dem Feld erkennen. Pro Meter Arbeitsbreite ist jeweils eine Kamera im Gestänge der Maschine integriert. Die grünen Pflanzen werden erfasst und die Bilder von Prozessoren verarbeitet. In Sekundenbruchteilen erfolgt die Ansteuerung der Düsen, die das Herbizid punktuell auf die Unkräuter ausbringen. Die Grünerkennung auf dem Ackerboden ermöglicht einen gezielten Einsatz von Vorauflaufherbiziden.
Das See & SprayTM System eignet sich aber nicht nur für eine Vorauflaufbehandlung, sondern kann auch nach dem Auflaufen in Reihenkulturen eingesetzt werden. Die Kulturreihen werden von dem System „ausgeblendet und nur die Unkräuter zwischen den Reihen gezielt erfasst und behandelt. Die Anwendung ist in allen Stadien, bis zum Schließen des Bestandes möglich.
GPS-gesteuerte Hacke
Die mechanische Unkrautbekämpfung erlebt dank der vollautomatischen GPS-Steuerung ein Comeback. Die ausgestellte Hackmaschine kann mit bis zu 16 km/h hochpräzise durch die Mais- oder Rübenreihen gefahren werden. So ist eine effiziente Unkrautbekämpfung möglich, ohne die Kulturpflanzen zu beschädigen.
Die Anbaugeräte-Lenkung AutoTrac Implement GuidanceTM steuert Hackmaschinen und Traktoren mit einem GPS-Lenksystem auf +/- 2cm genau. Bei Geschwindigkeiten von bis zu 16 km/h sind enorme Flächenleistungen möglich, ohne die Kulturpflanzen zu beschädigen.
Das System arbeitet mit dem hochpräzisen RTK-Signal, das über StarFire Empfänger auf dem Traktor und der Hackmaschine empfangen wird. Auf dem CommandCenter Display des Traktors werden alle Informationen angezeigt und die Einstellungen vorgenommen. Die Seitenverschiebung der Hackmaschinen erfolgt über ein elektro-hydraulisches Steuergerät. Das System arbeitet nicht nur in geraden Reihen, sondern auch am Seitenhang und bei Kurvenfahrt präzise.
Mit AutoTrac Implement GuidanceTM erlebt die traditionelle Unkraut-bekämpfung eine Renaissance – nicht nur auf ökologisch wirtschaftenden Höfen, sondern auch auf konventionellen Betrieben, die den Herbizidaufwand reduzieren möchten.
Milch nachhaltiger produzieren
Milchviehhalter sind angesichts der höheren Nachhaltigkeits-Standards und strengeren Vorschriften der Milchindustrie besonders gefordert, die Umweltauswirkungen zu reduzieren und ihre Betriebe zu optimieren. Mit dem Milk Sustainability Center (MSC) Milk Sustainability Center können sie ihre Nährstoffeffizienz und den CO2 Ausstoß (Kohlendioxid Äquivalente) ihres Hofes, ihrer Herde und der Felder überwachen. Die Plattform sammelt Daten zu Tieren sowie Feldfrüchten und bietet Erkenntnisse, um die Nutzung von Nährstoffen zu verbessern.
Eine wichtige Rolle dabei spielt die Düngung, bei der es gelingen muss, die auf dem Betrieb anfallende Gülle im Rahmen der Kreislaufwirtschaft effizienter einzusetzen. Je besser die enthaltenen Nährstoffe genutzt werden, desto mehr mineralische Dünger kann ersetzt werden. Im besten Fall kann der Betrieb auch ganz darauf verzichten.
Die Einsparung von Mineraldünger bietet ein riesiges CO2Reduktionspotenzial, da die Düngerproduktion sehr energieintensiv ist und dabei sehr viel Kohlendioxid freigesetzt wird.
Wie sich der Gülleeinsatz optimieren lässt, wird auf dem VDMA-Gemeinschaftstand anhand des ausgestellten „Mini-Güllefasses“ mit aufgebautem Nährstoffsensor HarvestLabTM demonstriert. Das Milk Sustainability Center ist ein digitales Ökosystem, das gemeinsam von John Deere und DeLaval betrieben wird.
Einen weiterer Beitrag zu Senkung der CO2-Emissionen in der Landwirtschaft leisten alternativen Antriebe. Den Rapspöl-Einsatz testet John Deere im Rahmen des ResiTrac-Projekts. Auf dem Gemeinschaftsstand des Branchenverbands Bioenergie berichten Fachleute über die Erfahrungen und Einsatzmöglichkeiten der alternativen Antriebe.