Wenn am Dienstag in München die Tore der Internationalen Automobil Ausstellung IAA öffnen, blicken Auto-Enthusiasten auf die vielen Neuheiten und Trends, die bis zum kommenden Sonntag, 14. September, gezeigt werden, während so mancher der Bosse der deutschen Hersteller mit großen Sorgenfalten auf der Stirn in die Zukunft blickt.
Für die Premiummarken Audi, BMW und Mercedes-Benz könnte die diesjährige IAA so wegweisend für die Zukunft sein wie noch keine Messe zuvor. Die Branche ist weltweit im Wandel, und es ist längst nicht mehr in Stein gemeißelt, dass diese drei deutschen Hersteller auch in den kommenden Jahren den Mitbewerbern vorausfahren. Insbesondere bei den Elektrofahrzeugen ist der technologische Vorsprung massiv geschrumpft, wenn er denn überhaupt noch vorhanden ist. Das Verbrennerzeitalter geht unweigerlich zu Ende, auch wenn derzeit das Aus für Diesel und Benziner doch noch ein wenig verzögert wird. Und so wollen die deutschen Topmarken ihre führende Position behaupten.
Audi: Nach Jahren der Stagnation, in denen Neuheiten aus Ingolstadt Mangelware waren, überbieten sich die Audianer mit spektakulären Präsentationen. Der Einstieg in die Formel 1 dürfte zusätzlich sportliche Modelle hervorbringen. Allerdings konzentriert man sich bevorzugt aufs mittlere und gehobene Segment, Kleinwagen sucht man in der Zukunft vergeblich.
BMW: Viel hängt vom Erfolg der Neuen Klasse ab. Mit deutlich aufgewerteter Batterietechnik und neuer Software-Struktur hat man in der Münchner Konzernzentrale große Absatzhoffnungen. Premiere feiert die E-Auto-Zukunft im iX3, der mit bis zu 400 kW laden kann und für Reichweiten von 800 Kilometern gut sein soll.
Mercedes: Beim Rennen um die deutsche Elektroauto-Krone soll der jüngst präsentierte CLA den Stuttgartern helfen, die Nase vorn zu haben. Angekündigt für die nächsten zwei Jahre sind 16 weitere E-Auto-Präsentationen, von denen dem GLC eine große Bedeutung zukommt.
Und was kommt aus China? Die Hersteller aus dem Reich der Mitte nutzen in diesem Jahr die IAA noch stärker als zuvor, um ihre Bekanntheit im Westen zu steigern. So ist Markt- und Batterietechnologieführer BYD ebenso vertreten wie Stellantis-Tochter Leapmotor, SAIC stellt seine neue Edelmarke Voyah vor, Chery die kurz vor dem Europastart stehenden Ableger Omoda und Jaecoo. Xpeng zeigt sein frisch überarbeitetes Portfolio. Insgesamt sind über 100 Firmen aus China in München vertreten, inklusive der Volvo-Schwester Polestar, die mit dem Polestar 5 gegen Porsche Taycan und Co. antreten will. VOLKER PFAU