„Anspruchsvolle Eingriffe im Gehirn und an der Wirbelsäule wohnortnah“

von Redaktion

Seit Januar 2025 verfügt das InnKlinikum Altötting über eine eigenständige Hauptabteilung für Neurochirurgie. Chefarzt Dr. David Schul zieht im Interview eine erste Bilanz, berichtet über die Entwicklung der neuen Fachabteilung und erklärt, wie die Menschen in der Region von den modernen Behandlungsmöglichkeiten profitieren.

Herr Dr. Schul, wie hat sich Ihre neue Abteilung für Neurochirurgie seit Jahresbeginn entwickelt und wie viele Patientinnen und Patienten wurden bislang behandelt?

Seit der offiziellen Inbetriebnahme im Januar 2025 ist ein kontinuierliches Wachstum spürbar: Die Abläufe, Schnittstellen zu anderen Kliniken und die technische Ausstattung wurden innerhalb der ersten Monate laufend optimiert. Von Januar bis September 2025 wurden in der Neurochirurgie am Standort Altötting mehr als 400 Patientinnen und Patienten behandelt (ambulant und stationär), dabei wurden rund 300 operative Eingriffe vorgenommen davon über 100 Schädeloperationen.

Welche Bedeutung hat die Neurochirurgie am InnKlinikum Altötting für die Region?

Mit dem Start der Hauptabteilung für Neurochirurgie am InnKlinikum Altötting können Patientinnen und Patienten aus der Region auch bei anspruchsvollen Eingriffen im Gehirn und an der Wirbelsäule wohnortnah behandelt werden und müssen sich nicht auf den Weg zu weit entfernten Spezialkliniken machen.

Für das InnKlinikum bedeutet dies eine Erweiterung seines Versorgungsportfolios und eine Stärkung als innovatives Schwerpunktkrankenhaus in der Region.

Welche Krankheitsbilder und Eingriffe umfasst das Spektrum Ihrer Abteilung?

Das Spektrum reicht von Hirn- und Schädelbasistumoren über Gefäßerkrankungen (z.B. Aneurysmen und Angiome), neurotraumatologischen Notfällen, Wirbelsäulenerkrankungen, peripheren Nervenerkrankungen bis hin zu entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems.

Besondere Techniken wie minimalinvasive Verfahren und HiTech-Geräte wie Navigationssysteme, modernes Mikroskop, intraoperativer 3D-Ultraschall und ein Hybrid-OP, sowie 3D Bildwandler erweitern unsere Möglichkeiten und die Präzision.

Wie arbeitet die Neurochirurgie mit anderen Abteilungen im Haus und externen Partnern zusammen?

Es besteht eine enge Vernetzung mit den internen Abteilungen für Neurologie, Radiologie, Onkologie, Unfallchirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin sowie mit externen Partnern wie Hausärzten und niedergelassenen Fachärzten. Zudem ist das InnKlinikum Altötting an das Neuronetzwerk Südostbayern angeschlossen, um fachübergreifende Expertise und Koordination zu gewährleisten.

Worauf legen Sie bei der Patientenbetreuung besonderen Wert?

Für mein Team und mich steht der Mensch immer im Mittelpunkt. Eine empathische und individuelle Betreuung ist für uns äußerst wichtig. Transparente Kommunikation, Einbezug von Angehörigen und eine umfassende Nachsorge sind zentrale Prinzipien. Dabei soll die Belastung durch Operationen möglichst minimiert werden, um eine rasche Rückkehr zum normalen Alltag zu ermöglichen.

Wie ist Ihr Team aufgestellt und welche Weiterentwicklungspläne gibt es?

Die Abteilung ist mit fünf Ärztinnen und Ärzten sowie einer Physician Assistentin gestartet. Weitere Spezialistinnen und Spezialisten sollen unser Team in Zukunft noch ergänzen, insbesondere in Bereichen wie Schädelbasis- und neuroonkologischer Chirurgie und Schmerztherapie, um das Angebot weiter ausbauen zu können. Eines meiner Ziele ist, die Abteilung zu einer Anlaufstelle für eine hochspezialisierte neuroonkologische Versorgung und Schädelbasischirurgie sowie für komplexe Wirbelsäulenchirurgie weiterzuentwickeln. Der Ausbau der Forschung und Beteiligung an klinischen Studien sowie die Intensivierung der Vernetzung mit regionalen und überregionalen Einrichtungen stehen ebenfalls auf meiner Agenda.

Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung und den Zuweisern?

Für die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten ist eine frühzeitige und offene Kommunikation entscheidend: Bei neurologischen Beschwerden sollten Hausärztinnen und Hausärzte eine schnelle Überweisung in Erwägung ziehen. Von den Patientinnen und Patienten erhoffen wir uns das Vertrauen in unsere medizinische Kompetenz. Sie können sich auf unsere Expertise verlassen.

Worauf dürfen sich die Patientinnen und Patienten konkret einstellen?

Unser Anspruch an die Patientenversorgung ist eine durchgängige Betreuung von der Beratung und Diagnostik, über die Operation bis zur Nachsorge.

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