Im Winter richtig heizen und lüften

von Redaktion

Diese vier Kostenfallen gilt es unbedingt zu beachten

Die kalte Jahreszeit hat in puncto Heizeffizienz ihre eigenen Gesetze: Das fängt beim Einstellen der richtigen Raumtemperatur an und hört beim vorausschauenden Lüften noch lange nicht auf. „Wer im Winter effizient heizen und lüften möchte, sollte die größten Kostenfallen kennen“, sagt Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas. „Schon kleine Anpassungen können große Wirkung haben – und in den Heizmonaten bares Geld sparen.“ Auf diese Fallen sollten Verbraucher achten.

Falle 1:
Thermostat-Jo-Jo

Die Heizung voll aufdrehen, wenn man friert. Und direkt wieder abdrehen, wenn das eigene Empfinden noch im Wärmemodus läuft, etwa nach einem längeren Spaziergang. So nachvollziehbar dieser Impuls auch ist, dieses Thermostat-Jo-Jo ist nicht effizient. „Häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizung verbraucht besonders viel Energie“, sagt Lau. „Daher ist Heiz-Konstanz auf niedriger oder mittlerer Stufe die bessere Strategie, um energiesparend durch den Winter zu kommen.“ Übrigens: Auch mit Blick auf das Erreichen der gewünschten Raumtemperatur lohnt sich Konstanz. Denn das Aufheizen der Wohnung lässt sich durch ein maximal aufgedrehtes Thermostat nicht beschleunigen. Der Grund: Heizkörperthermostate regeln die Endtemperatur im Raum, nicht jedoch, wie schnell dieser warm wird.

Falle 2:
Frischluft-Stopp

Draußen ist es nasskalt, in den Wohnräumen warm: Dann bleiben die Fenster am besten zu. So weit, so falsch. „Auch bei kühlen Außentemperaturen und Regen ist regelmäßiges Lüften ein absolutes Muss“, sagt Lau. Die richtige Lüftungsstrategie bei Winterwetter: kurz und intensiv, am besten zwei- bis dreimal am Tag für drei bis fünf Minuten. Gut ist Stoßlüften – noch besser Querlüften durch Öffnen gegenüberliegender Fenster. Dauerlüften mit gekippten Fenstern sollte man dagegen unbedingt vermeiden, da sonst unnötig Energie verschwendet wird und das Risiko steigt, dass Wände im Fensterbereich stark abkühlen, feucht werden und sich in der Folge Schimmel bildet. Generell gilt mit Blick auf die Energiekosten: Heizkörperthermostate beim Lüften immer komplett zudrehen.

Falle 3:
Temperatur-Einerlei

Wo liegt die persönliche Wohlfühltemperatur? Und sollte diese in allen Zimmern gleich sein – oder in weniger genutzten Räumen etwas geringer? Solche Überlegungen können die eigene Heizbilanz verbessern und Energiekosten senken. Denn schon kleine Anpassungen zeigen deutliche Spareffekte. „Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad reduziert den Energieverbrauch um rund sechs Prozent“, sagt Markus Lau. „Wer beispielsweise im Schlafzimmer die Temperatur von bisher 20 Grad auf 16 Grad reduziert, spart hier etwa 24 Prozent Heizenergie.“ Auf verschiedene Räume und die gesamte Heizsaison gerechnet, können bereits geringe Temperatursenkungen zu erheblichen Kosteneinsparungen führen.

Falle 4: Kompletter
Heizverzicht

Es gibt jedoch auch ein Zuviel der Sparsamkeit. Wer in der kalten Jahreszeit ganz aufs Heizen verzichtet und stattdessen in der Wohnung nur auf dicke Pullover und Mütze setzt, riskiert Schimmelbildung. „Das Risiko für Schimmelbefall steigt, je stärker Wohnräume auskühlen“, sagt Lau. „Daher sollte die Temperatur in Wohnräumen auch nie dauerhaft unter 16 Grad fallen.“ Wer sich in verschiedenen Wohnräumen für unterschiedliche Temperaturen entscheidet, sollte darauf achten, dass der Temperaturunterschied zwischen den Räumen fünf Grad nicht übersteigt. Außerdem sinnvoll: die Türen dazwischen geschlossen halten. Mtm

Artikel 9 von 11