Berlin – Tränen, Trauer und Selbstkritik der Politik: Ein Jahr nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche hat Deutschland an die zwölf Todesopfer und rund 100 Verletzten erinnert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) räumten Versäumnisse des Staates bei der Betreuung und Unterstützung der Angehörigen und Überlebenden ein.
Unterstützung für die Angehörigen der Opfer und für die Verletzten sei spät gekommen und unbefriedigend geblieben, sagte Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung in der Gedächtniskirche. „Viele Hinterbliebene und Verletzte – viele von Ihnen – haben sich nach dem Anschlag vom Staat im Stich gelassen gefühlt.“ Merkel sagte zu, Lehren zu ziehen. Gespräche mit den Hinterbliebenen hätten ihr gezeigt, welche Schwächen der Staat gezeigt habe.
Auch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) räumte Mängel bei der Hilfe für Betroffene ein. „Dafür können wir uns bei den Opfern und Hinterbliebenen nur entschuldigen“, schrieb er in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“.