Premiere „Erster Klasse“ in Albaching

von Redaktion

Theaterverein zeigt drei Einakter – Musikalische Begleitung von Trio Peguno

Albaching – Eine bunte bayerische Mischung präsentierte der Albachinger Theaterverein bei der Premiere der drei Einakter „Erster Klasse“ von Ludwig Thoma, „Im Finanzamt“ von Gerhard Polt und „Auf dem Oktoberfest“ von Karl Valentin, für die es von den Besuchern im voll besetzten Bürgersaal viel Applaus gab. In dem Bauernschwank „Erster Klasse“ von Ludwig Thoma sitzen personifizierte Gegensätze zusammen in einem Zugabteil, bestehend aus einem frisch verheirateten Pärchen aus Norddeutschland (Celina und Lisa Liebmann), einem königlich-bayerischen Ministerialrat (Dirk Huber) und einem „großkopferten“ Kunstdüngervertreter aus Neuruppin (Marcel Sitz), der nicht müde wird, über die Langsamkeit der Eisenbahn zu klagen.

Ein Ochse wird
eingeladen

Als in Mitterdingharting auch noch ein Ochse eingeladen wird, nimmt das Stück, nicht aber die Bahn, an Fahrt auf. Allerdings bleibt es nicht bei diesem skurrilen Ensemble, nach und nach steigen auch noch weitere dubiose Gestalten zu, von denen zunächst nichts bekannt ist, einer der beiden sich aber schließlich als Abgeordneter Josef Filser (Herbert Binsteiner) herausstellt. Letztlich dreht sich alles um Vorurteile, in diesem Fall zwischen Bayern und Preußen, Bauern und höhergestellten Herrschaften, die sich im Falle der bayerischen Zuginsassen in derb-deftigen Dialogen entladen und die am Ende doch nicht wie erwartet bestätigt werden. „Die Leute hier sind so originell“, seufzt der Kunstdüngervertreter nicht ganz ohne Ironie und will gehört haben, „dass hier schon die Kinder Bier trinken“, wohingegen Bauer und Abgeordneter Josef Filser sich sicher ist: „In Preißn mechat i ned a moi a Kua sei.“ Am Ende lösen sich die Vorurteile weitgehend auf und es wird versucht, eine Verbindung zueinander herzustellen, von Mensch zu Mensch. Gerhard Polt hat in seinem Einakter „Im Finanzamt“ das Beamtentum ordentlich auf die Schippe genommen. Da versucht eine etwas schüchtern wirkende Humoristin (Michaela Ott) im Finanzamt beraten zu werden, um die eine oder andere Ausgabe steuerlich geltend zu machen. Aber die Beamten (gespielt von Bernhard Seidinger und Brigitte Voglsammer) sind mit sich selbst beschäftigt, mit Zahnarztterminen, Bienenstich und der Suche nach Dokumenten. Da stört die Humoristin nur. Als sie endlich an die Reihe kommt, wird sie abgekanzelt und muss unverrichteter Dinge die Behörde wieder verlassen.

Zu Besuch auf dem
Oktoberfest

„Ham mia dahoam des Gas zuadraht?“, fragt die resolute Ehefrau (Magdalena Haneberg) beim Besuch des Münchner Oktoberfestes im dritten Einakter. Nach dem Besuch der Wahrsagerin ist den beiden nicht mehr so wohl, hat sie doch prophezeit, dass die Ehefrau von einem Schlag getroffen wird. Und so kommt es dann auch: Bei „Hau den Lukas“ bekommt diese dann auch einen solchen ab, der sie zu Boden streckt, aber nicht lange. Der Ehemann (Michael Binsteiner) fragt die scheinbar Bewusstlose: „Wer bin ich?“ und sie sagt, gerade zu sich gekommen: „A Rindviech bist!“. Ob das Gas aufgedreht war, erfährt der Zuschauer nicht. Musikalisch unterteilt werden die Einakter vom „Trio Peguno“, das die Leute auch zum Mitsingen animiert. Wer gerne lacht, kann das Theater noch am Freitag, 25., Samstag, 26. November, jeweils um 20 Uhr, und am Sonntag, 27. November, um 18 Uhr anschauen.

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