Wasserburg – Der erste Gedanke zum Thema Pachtübernahme entstand an einem geselligen Abend bei ein paar Bieren – freilich in ihrer Kultkneipe in der Herrengasse.
„Wir haben uns viel unterhalten, wie es weitergeht, was wir verbessern können und was auf jeden Fall beim Alten bleiben soll. Das war alles sehr stimmig. Und seit Kurzem ist es wahr: Die ‚Best Friends‘ haben übernommen“, erzählt John Cater grinsend und erhält dabei zustimmendes Nicken von Markus Bauer.
Zwei Freunde
mit vielen Ideen
Der Wasserburger Unternehmer der gleichnamigen Molkerei Bauer und Stadtrat hält sich bei der Geschäftsführung eher im Hintergrund. Neu ist das Gesicht von John als jahrelanger Stammgast jetzt plötzlich hinter der Theke. Das kommt bei den Gästen gut an. Sie freuen sich über den frischen Wind im Central und auf neue Ideen.
Um sich voll und ganz auf seine neue Aufgabe als Geschäftsführer konzentrieren zu können, hat John der Fotografie gänzlich den Rücken zugekehrt. „Ich habe schon Verschiedenes in meinem Leben ausprobiert und Erfahrungen im Gastro-Bereich gesammelt. Zunächst wollte ich nicht gleich zusagen, aber ich bin mit der Entscheidung sehr glücklich und Feuer und Flamme für das Central“, resümiert der gebürtige Engländer, der seit mehr als 30 Jahren in Wasserburg lebt, die letzten Wochen. „Das Central bleibt so, wie es die Gäste kennen und schätzen – nur mit ein bisserl frischem Wind“, unterstreicht John. Es werde hier und da etwas angepasst, das Inventar modernisiert und nach und nach die Speisekarte verändert, sodass für jeden etwas dabei ist. Zu den Bieren Unertl und Augustiner möchte John einmal im Monat ein Besonderes aus Bayern oder maximal Deutschland anbieten – den Anfang macht Lindner-Bräu aus Bad Kötzting.
„Es wird nie ein Restaurant werden. Das Central ist und bleibt eine Kneipe – bezahlbar und fair für alle. Für Wasserburger, Gäste aus der Region, Jung und Alt und für Touristen.
Wir haben so viele Stammgäste und möchten etwas zurückgeben. Im Gegenzug hoffen wir natürlich weiter auf die Unterstützung der Leute“, untermalt John, der auch immer offen ist für Vorschläge oder Wünsche von außen. Was ist neu? Mittwoch gibt es künftig einen Ruhetag, früher war durchgehend geöffnet. John schwebt außerdem vor, regelmäßig mit musikalischen Live-Acts, Bands oder DJ‘s mehr Kultur in die Kneipe zu bringen.
Vor einiger Zeit noch wurden außerdem sehr viele Fußballspiele übertragen, was über die Jahre etwas eingeschlafen ist. Auch in diese Richtung soll es wieder gehen – ebenso wie die Stadtmeisterschaft im Darten wieder ins Leben zu rufen. Zwei Dartscheiben werden schon bald im Nebenraum des Cafés einen Ehrenplatz bekommen – immer freitags werden künftig die Dartpfeile glühen.
Markus Anspruch war es – und da spricht er im Namen beider – das Central in und für Wasserburg zu erhalten, nachdem der Pachtvertrag drohte auszulaufen: „Wir haben fünf Jahre verlängert und ich möchte es nicht nochmal erleben, dass dem Central wie vor ein paar Jahren schon einmal, das Aus droht. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, denn das Café ist nicht nur mein Wohnzimmer, ich teile es mit vielen Stammgästen. Man kennt sich schließlich in Wasserburg.“
Blick auf
runden Geburtstag
Im November wird das Café Central 40 Jahre alt – bis dahin fällt den beiden Chefs sicher noch ein passendes Geburtstagsgeschenk für ihren Schützling ein. (mb)