Kirchdorf – Wenn die Polizei einmal Wörter wie „Expeditionsmobil“ in ihren Pressemeldungen verwendet, dann ist klar: Das ist kein gewöhnlicher Unfall. Es passiert aber auch nicht alle Tage, dass ein Traktor und ein riesiger, umgebauter Camper irgendwo im gediegenen Kirchdorf zusammenstoßen. Als „spektakulär“ bezeichnet deshalb auch Richard Decker, Kommandant der Feuerwehr Kirchdorf, den Unfall am Donnerstag. Wobei auch er die Bezeichnung „Expeditionsmobil“ für das tonnenschwere Allrad-Gefährt gar nicht so abwegig findet. „Das war ein Gefährt, wie man sie für Reisen durch die Sahara benutzt“, erzählt Richard Decker, Kommandant der Feuerwehr Kirchdorf. „Expeditionsmobil finde ich da gar nicht so schlecht“, sagt er schmunzelnd.
Laut Polizei Waldkraiburg kam es zu dem Unfall um kurz vor 15 Uhr, als das „Expeditionsmobil“ auf Basis eines Lastwagens von Kirchdorf in nördlicher Richtung fuhr. Zur gleichen Zeit verrichtete am Ortsausgang von Kirchdorf ein 35-jähriger Landwirt mit seinem Traktor Feldarbeiten. Aus noch unklarer Ursache sei dieser mit seinem Traktor auf die Fahrbahn der Kreisstraße gekommen, so die Polizei. Das „Expeditionsmobil“ habe nicht mehr ausweichen können und es kam zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge. Durch den Unfall kippte das „Expeditionsmobil“ um, der Traktor wurde von der Fahrbahn gedreht. Spektakulär waren deshalb auch die Bergungsarbeiten. Knappe vier Stunden sei der Abschleppdienst mit Autokran, Lkw-Bergefahrzeug, Tieflader-Sattelzug beschäftigt gewesen. „Das hat einige Zeit gedauert, bis das Gefährt aus dem Obstgarten gezogen war“, erzählt Decker. „Und dann gab es noch dasselbe Spiel mit dem Traktor.“
Doch bei aller Sensationslust bleibt festzuhalten, dass sich niemand ernsthaft bei dem Unfall verletzt hatte. „Das ist das Wichtigste“, betont auch Decker. Die 57-jährige Fahrzeugführerin des „Expeditionsmobils“ und ihr 53-jähriger Beifahrer mussten lediglich mit leichten Verletzungen vom Rettungsdienst versorgt werden. Der Traktorfahrer blieb unverletzt. Allerdings berichtet die Polizei von einem massiven Sachschaden von etwa 150000 Euro.