Voerde/Duisburg – Der tödliche Stoß vor einen einfahrenden Zug im niederrheinischen Voerde kam für das Opfer wohl völlig überraschend. Der Täter soll sich der Frau wortlos von hinten genähert haben, erzählten Zeugen der Polizei. Dann habe er sie auf das Gleis gestoßen. „Einfach so. Er hat nicht vorher mit ihr gesprochen, geredet. Er soll zu ihr hingegangen sein und sie gestoßen haben“, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Tat habe sich am Samstagmorgen 8.45 Uhr im niederrheinischen Bahnhof Voerde bei der Einfahrt des Regionalzugs nach Oberhausen ereignet. Der 28-jährige mutmaßliche Täter Jackson B. und das 34-jährige Opfer kannten sich laut Polizei nicht. Vorher hatte es nach Angaben der Ermittler auch keinerlei Streit zwischen dem mutmaßlichen Mörder und dem Opfer gegeben.
Ein couragierter Zeuge habe den Mann sofort gepackt und festgehalten, bis ihm andere zu Hilfe gekommen seien. Das Opfer, die Mutter einer 13-Jährigen, sei zu dem Zeitpunkt mit einem Bekannten unterwegs gewesen. „Die Frau hinterlässt Mann und Kind“, sagte die Polizeisprecherin. Der Tatverdächtige sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Er soll die Frau heimtückisch und aus Mordlust ins Gleisbett vor die Regionalbahn gestoßen haben. Er schwieg bislang zu den Vorwürfen. Der in Deutschland geborene Serbe ist für die Polizei kein Unbekannter. Er sei schon wegen Diebstahls und Körperverletzungen aufgefallen. Es gebe zwei Verfahren, in denen er Polizisten verletzt habe: Ende Juni soll er in einer Gaststätte randaliert haben. Als Polizisten ihn fixieren wollten, habe er sich gewehrt.
Ende März soll er bei Nachbarn randaliert und diese auch bedroht haben. „Da hat er dann auch bei der Festnahme Widerstand geleistet“, berichtete die Polizeisprecherin. In einem weiteren Fall habe er einen Traktorfahrer angehalten und bedroht. Der 28-Jährige aus Hamminkeln bei Wesel habe in der Vergangenheit zudem zwei Freiheitsstrafen als Ersatz für Geldbußen verbüßt. Die Bewohner des Ortes riefen laut „Bild“ seinetwegen schon zigmal die Polizei. Ein Nachbar erzählt, dass er Ende April mit seinem älteren Bruder wahllos Autofahrer angriff. „Wir haben schon befürchtet, dass etwas ganz Schreckliches passieren muss, bevor sie ihn einsperren“, sagt ein Imbiss-Besitzer aus Hamminkeln. „Hier gibt es kaum jemanden, der nicht schon einen seiner Ausraster miterlebt hat“, sagt ein Nachbar. Einer Arbeit ging er laut „Bild“-Zeitung offenbar nicht nach.