Wien/Kabul – In Afghanistan hat sich der Preis für Opium seit dem Verbot von Mohnanbau verzehnfacht. Das geht aus einem neuen Bericht des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung hervor. Die starke Preissteigerung könnte dem Kampf gegen den Drogenhandel in dem Land erhebliche Rückschläge verpassen.
Afghanistan galt lange als wichtigstes Ursprungsland für den Heroin-Rohstoff Opium, der aus Schlafmohn gewonnen wird. Nachdem die islamistischen Taliban den Anbau von Mohn 2022 verboten hatten und großflächig Ernten zerstörten, brach die weltweite Opium-Produktion laut UN erheblich ein.
Gestiegene Preise sorgten jedoch dafür, dass der Opiumhandel im Land weiterhin rentabel bleibe. Dem UN-Bericht zufolge kostete ein Kilo Opium im vergangenen Jahr 750 US-Dollar (rund 690 Euro). Im Jahr 2022 habe der Preis noch bei 75 Dollar pro Kilo Opium gelegen.
Zudem wurden die Opiatbestände Ende 2022 laut UN auf insgesamt 13 200 Tonnen geschätzt – genug, um die Nachfrage bis 2027 zu decken.