Video von Altkönig Juan Carlos verärgert Königshaus

von Redaktion

Juan Carlos (re.) und sein Sohn, König Felipe VI.. © dpa

Madrid – Mit der Veröffentlichung eines außergewöhnlichen Videos löst Spaniens Altkönig Juan Carlos in seiner Heimat erneut Irritationen aus. In der eineinhalbminütigen Ansprache an seine Landsleute rechtfertigt Juan Carlos unter anderem seine jüngst erschienene Biografie „Reconciliación“ (Versöhnung). Das umstrittene Buch wurde in Spanien von den meisten Medien und auch von Politikern der linksgerichteten Regierung scharf kritisiert.

Die Videobotschaft ist die erste direkte Ansprache von Juan Carlos an die Spanier seit seiner Abdankung im Juni 2014. Darin erklärt der Vater und Vorgänger von König Felipe VI. vor einer eingeblendeten spanischen Flagge, dass er die jüngere Generation ohne „interessengeleitete Verzerrungen“ mit der jüngeren Geschichte Spaniens vertraut machen wolle.

Auch im Königshaus, das sich sonst nie zum Verhalten des bald 88-Jährigen äußert, löste die Aufnahme Verstimmung aus. Eine offizielle Stellungnahme gab es zwar nicht. Gegenüber wenigen Medien ließ die „Casa Real“ jedoch wissen, das Video „scheine weder opportun noch notwendig“. Das Königshaus sei im Vorfeld nicht von der Veröffentlichung informiert worden, hieß es. Die Zeitung „El Mundo“ titelte: „Juan Carlos fordert Zarzuela heraus.“

Die Aufnahme wurde nicht direkt von Juan Carlos gepostet, sondern in den Sozialen Netzwerken verbreitet und anschließend von spanischen Medien veröffentlicht. Der Altkönig hebt unter anderem die Bedeutung der Monarchie bei dem – wie er sagt – „beispielhaften“ Übergang zur Demokratie nach der Franco-Diktatur unter seiner Ägide hervor.

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