Mehr junge Menschen beginnen eine Ausbildung

von Redaktion

Ermutigende Zahlen – Gutes Signal für heimischen Wirtschaftsstandort

Rosenheim/Traunstein/Mühldorf/Altötting – Die Region erlebt einen ermutigenden Trend: Mehr junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung in IHK-Berufen. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache – doch trotz der positiven Entwicklung bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Es stellt sich die Frage, wie dieser Aufwärtstrend nachhaltig gestaltet werden kann.

Zahl der Azubis

steigt überall an

Die Zahlen zum Start ins Ausbildungsjahr in der Region sind vielversprechend. Insbesondere im Landkreis Traunstein erlebt man einen Anstieg der Zahl der Ausbildungsanfänger um 13,9 Prozent. In Altötting lag das Plus im Vergleich zum Vorjahr sogar bei 14,7 Prozent. In den Landkreisen Rosenheim und Mühldorf steigen die Zahlen um 1,8 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent. In der Stadt Rosenheim ist ein Anstieg von 9,8 Prozent zu verzeichnen. Dabei ist das Interesse an Berufen wie Industriekaufmann, Fachinformatiker und Verkäufer besonders groß.

„Das ist ein sehr starkes Signal und großer Erfolg für die Ausbildung in der heimischen Wirtschaft“, so Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Traunstein. „Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe ist weiterhin hoch. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Lehrstellen Bewerber gefunden hätten“, so Binder weiter. Andreas Bensegger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Rosenheim, spricht von „guten Signalen für unseren Wirtschaftsstandort“, da die Betriebe dringend mehr Fachkräftenachwuchs benötigen.

Bewerberlücke
nimmt zu

Obwohl die Zahlen insgesamt ermutigend sind, gibt es einen Aspekt, der laut den Experten nicht außer Acht gelassen werden sollte: Viele Lehrstellen bleiben weiterhin unbesetzt. In Stadt und Landkreis Rosenheim sind noch mehr als 1000 Ausbildungsstellen offen, in Traunstein knapp 650 und in Mühldorf 265.

Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf, weist darauf hin, dass „sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt in den nächsten Jahren weiter öffnen wird.“ Es werde deutlich, dass neben der Förderung von Ausbildungsberufen auch eine stärkere Fokussierung auf die Berufsorientierung notwendig sei – insbesondere an Gymnasien, wo die Ausrichtung oft auf ein Studium zielt. „Dennoch ist die Ausbildung auch bei Abiturienten beliebt und ist für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität, denn immerhin rund ein Fünftel der Azubis im IHK-Bereich haben die Hochschulreife“, so Obermeier-Osl.

Martin Lünhörster

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