BMW schlägt sich trotz Gewinnrückgang wacker

von Redaktion

München – Es hätte schlimmer kommen können. Nach einem passablen Jahresendspurt ist der Jahresüberschuss von BMW 2019 zwar um rund 29 Prozent auf noch gut fünf Milliarden Euro eingebrochen. Aber verglichen mit der Gewinnhalbierung etwa beim Stuttgarter Erzrivalen Daimler sind die Münchner damit relativ glimpflich davongekommen. Zudem ist es im Jahresverlauf in die richtige Richtung gegangen. „Wir haben unsere Profitabilität von Quartal zu Quartal gesteigert“, betonte Konzernchef Oliver Zipse in München. Im Schlussquartal lag die in der Branche viel beachtete Gewinnmarge im reinen Autogeschäft wieder bei 6,8 Prozent. Im Gesamtjahr ist sie von 7,2 auf 4,9 Prozent gesunken. Damit liegt BMW über den 3,6 Prozent von Mercedes-Benz Cars. Konkurrent Audi hat noch nicht bilanziert.

Bei Umsatz und Absatz hat BMW 2019 sogar neue Rekordwerte erreicht. Die Erlöse sind erstmals in der BMW-Geschichte um knapp acht Prozent mit über 104 Milliarden Euro in einen dreistelligen Milliardenbereich gestiegen. Beim Absatz haben die drei Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce gut zwei Prozent auf den neuen Höchstwert von über 2,5 Millionen Fahrzeugen zugelegt. Auf Basis der Einzelmarken hat in dieser Hinsicht Mercedes mit knapp 2,4 Millionen verkauften Autos die Nase vorn, gegenüber knapp 2,2 Millionen verkauften BMW.

Ob es mit dem allgemeinen Wachstum so weitergeht, ist indessen mehr als fraglich. Was 2020 für die Autobranche bereithalten könnte, zeigt eine Statistik des chinesischen Branchenverbands BCA. Demnach sind am für BMW und andere deutsche Hersteller weltweit wichtigsten Automarkt diesen Februar verglichen mit dem Vorjahresmonat die Absätze coronabedingt um 80 Prozent auf noch 310 000 Verkäufe geschrumpft. Auf die ersten beiden Monate 2020 gerechnet beträgt das Absatzminus gut 40 Prozent.

Während bei Daimler und Audi tausende Stellen gestrichen werden, kommt BMW ohne aktiven Abbau aus. Dennoch ist die Zahl der Mitarbeiter 2019 durch natürliche Fluktuation um gut 900 auf konzernweit noch knapp 134 000 Leute gesunken. Den Gürtel enger schnallen müssen dagegen Aktionäre. Ihnen wird die Dividende um einen auf noch 2,50 Euro je Stammaktie gekürzt.

T. MAGENHEIM-HÖRMANN

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