Zehn Berufe, die von KI bedroht sind

von Redaktion

Die Arbeit in Lagerhallen wird immer mehr von Künstlicher Intelligenz erledigt. Für menschliche Beschäftigte gibt es Alternativen. © Uwe Zucchi, dpa

München – Kaum eine Branchen, die heute noch ganz ohne Künstliche Intelligenz (KI) auskommt: Bestimmte Tätigkeiten werden effektiver durch KI erledigt als von Menschen. Es drohen aber auch ganze Berufe hinfällig zu werden, erklärt das Karriereportal LiveCareer, und nennt die zehn gefährdetsten. Die gute Nachricht: Wer in diesen Bereichen arbeitet, kann seine Qualifikation nutzen, um sich weiterzubilden und umzuorientieren.

1. Datenerfassung

Ein Eingabe von Daten und die Übertragung von einem Format in ein anderes ist eine geradezu ideale Tätigkeit für KI. Bedarf an manueller Eingabe nimmt stark ab, zumal Maschinen billiger sind, nicht ermüden, weniger Fehler machen.

Alternative: Betroffene können sich in Richtung Datenanalyse oder Datenmanagement umorientieren. Nach Erkenntnissen von LiveCareer wächst hier der Bedarf an Fachkräften, die Erkenntnisse aus großen Datensätzen gewinnen können.

2. Telefonmarketing

Die Telefongespräche im Vertrieb sind stark standardisiert. Automatisierte Wählgeräte und KI-gesteuerte Tools wickeln tausende von Anrufen täglich ab und sammeln dabei Daten über Kundeninteressen.

Alternativen: Telefonmarketing-Mitarbeiter können ins digitale Marketing oder in Bereiche des Vertriebs wechseln, in denen der Aufbau von Beziehungen und strategisches Denken entscheidend sind.

3. Kundendienst

Viele Kundenanfrage wiederholen sich stark und sich relativ einfach (Bestellstatus, Zurücksetzen von Passwörtern, Fragen zur Rechnung). Solche Aufgaben können Chatbots, die auf natürliche Sprachverarbeitung basieren, übernehmen.

Alternative: Kundendienstmitarbeiter sollten sich in Richtung Fehlerbehebung, Produktiwssen und branchenspezifischen Anforderungen weiterbilden. Alles, was Empathie erfordert, bleibt Sache von Menschen.

4. Kassenkräfte

Das Kassieren im Einzelhandel ist ein unkomplizierter Vorgang, der gut von Maschinen oder an Selbstbedienungsterminals erledigt werden kann. KI-gestützte Überwachungssysteme machen das für den Handel noch attraktiver.

Alternative: Positionen im Einzelhandelsmanagement, Logistik, Lieferkettenmanagement oder der Technologieimplementierung.

5. Korrektor/Lektor

KI-Tools sind inzwischen in der Lage, auch die gängigen Grammatik- und Zeichensetzungsfehler zu erkennen und andere Unstimmigkeiten in Texten zu erkennen.

Alternativen: Ein Wechsel in Richtung Content-Marketing, -Managemenent oder in der Kommunikation kommt in Frage. Ebenfalls Bereiche, in denen redaktionelle Fähigkeiten eingesetzt werden können.

6. Anwaltsassistenz

Rechtsassistenten sichten Akten und frühere Urteile – Aufgaben, die von KI präzise und schnell erledigt werden können.

Alternativen: In der Rechtsberatung können juristische Fachkenntnisse mit modernen Tools kombiniert werden, etwa in Legal Techs. Projektmanagement, Prozessunterstützung und Arbeit im Compliance-Bereich sind gerade im wachsenden Technologiebereich gefragt.

7. Buchhalter

Buchhaltung besteht zu einem wesentlichen Teil aus regelbasierten Funktionen, die durch KI übernommen werden können.

Alternativen: Mit dem Wissen kann man sich zum Finanzanalysten, Wirtschaftsprüfer oder Finanzberater aus- oder weiterbilden lassen. Die Interpretation komplexer Finanzdaten bleibt hoch geschätzt.

8. Restaurantkräfte

Arbeit in der Systemgastronomie mit standardisierten Abläufen, von der Bestellung bis zur Reinigung, sind repetitiv und leicht zu automatisieren. Fast-Food-Konzerne wie McDonald´s testen längst Roboter-Frittierköche und KI-gestützte Drive-Through-Assistenten. Routine-Aufgaben können zunehmend Maschinen übernehmen, Jobs, in denen Kreativität und komplexere Kundeninteraktion gefragt sind, bleiben Kernaufgabe von Menschen.

Alternativen: Wo es um Innovationen kulinarischer Art geht oder um Restaurant- bzw. Lieferkettenmanagement, haben Menschen gute Chancen. Auch die Entwicklung und Verwaltung von KI-Systemen für Restaurants kommt infrage.

9. Lagerarbeit

Lagerjobs, bei denen es um das Kommissionieren von Produkten aus Regalen, das Verpacken von Kartons, das Etikettieren und die Bestandsverfolgung geht, lassen sich künftig von KI erledigen, auch, weil sie dann kostengünstig rund um die Uhr ausgeführt werden können.

Alternativen: Wer im Lagerbereich arbeitet, sollte sich überlegen, seine Fähigkeiten in den Bereichen Logistikkoordination, Lagerverwaltung oder Lagertechnik zu erwerben. Wer lernt, mit Automatisierungssystemen zu arbeiten und Logistiksoftware zu verstehen, wird auch in Zukunft in diesem Bereich gebraucht.

10. Marktforschung

Basis der Marktforschung ist das Sammeln großer Datensätze, das Erkennen von Trends und die Erstellung entsprechender Berichte: All das kann auch KI, und zwar sehr viel schneller als der Mensch.

Alternativen: Wo es um die Interpretation von Daten geht, kommen Menschen wieder ins Spiel. Arbeit, bei der analytisches Denken und strategische Entscheidungen gefragt sind, wie zum Beispiel Business Analyst, Data Scientist oder Strategieberater, bleiben ihr Metier.

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