Flamingos vor der Flughafen-Silhouette in Albanien. © BN
München – Er gilt als Europas letzter Wildfluss und wird derzeit mit Landebahn und Tower verbaut: der Fluss Vjosa in Albanien. Die dortige Regierung treibt den Bau des internationalen Flughafens Vlora voran – trotz heftigen Widerstands von örtlichen Naturschützern und Kritik der europäischen Kommission und des Europaparlaments.
Das Projekt hat wie berichtet eine Verbindung zu München: Denn die Tochtergesellschaft der Flughafen München GmbH, Munich Airport International (MAI), ist dabei beratend tätig. Wie am Dienstag im Stadtrat München bekannt wurde, zieht sich MAI Ende April aus dieser Tätigkeit zurück. Die Grünen begrüßen das in einer Mitteilung, mahnen aber an, dass derartig fragwürdige Engagements künftig unterlassen werden müssen.
Laut Stadträten habe das Projekt europaweit Kritiker: Neben EU-Parlament und Kommission hat auch der Ständige Ausschuss der Berner Konvention des Europarates die Regierung in Tirana aufgefordert, den Bau zu stoppen. „Es ist nicht richtig, dass sich der Flughafen München an einem Projekt beteiligt hat, das im Gegensatz zur eigenen Nachhaltigkeitsstrategie steht“, sagt Grünen-Chef Sebastian Weisenburger. „Selbst wenn es nur um Beratungstätigkeiten geht.“
Es sei gut, dass dies nun ein Ende finde. Das Projekt sei nicht nur vor Ort wegen des Eingriffs in die Natur hochumstritten. „Der Münchner Flughafen sollte aus Vlora lernen und künftig vorab rigoroser prüfen, ob ein Vorhaben zur eigenen Nachhaltigkeitsstrategie passt oder ihr komplett entgegensteht.“
SKA