FAKTEN ZUM NOCKHERBERG

von Redaktion

Familie Nockher

Der Name des Nockherbergs geht auf die Bankiersfamilie Nockher zurück, die seit dem frühen 18. Jahrhundert in München ansässig war. Seit 1789 besaß die Familie auf der östlichen Isarhöhe, der heutigen Straße Am Nockherberg, ein Sommerhaus – das Nockherschlösschen. Der Nockherberg liegt im Münchner Stadtbezirk Au-Haidhausen.

Derblecken

Das Derblecken, also das Sich-lustig-Machen, hat seinen Ursprung in der Begrüßung von Gästen durch den Wirt bei Veranstaltungen mit geladenen Gästen in seinem Wirtshaus. Der Wirt kannte damals nicht nur jeden persönlich, sondern auch die im Ort kursierenden Gerüchte, mit denen er die Stammgäste gerne aufzog. Rhetorisch unbegabte Gastgeber beauftragten professionelle Hochzeitslader oder Gstanzlsänger. Von den Opfern des Spotts wurde erwartet, dass sie das Ganze mit Humor ertragen – ansonsten machten sie sich noch mehr zum Ziel von Gespött. Dieser Hintergrund ist bis heute prägend für das Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg. Allzu grobe oder beleidigende Kritik ist aber unerwünscht, da diese auf den Gastgeber zurückfallen würde.

Starkbierfest

Das Starkbierfest wird alljährlich während der Fastenzeit im Paulaner-Festsaal am Nockherberg veranstaltet. Es beginnt in der Zeit um den Josefstag (19. März) und dauert 17 Tage. Das Fest steht in der Tradition des Heilig-Vater-Festes am 2. April, bei dem des heiligen Franz von Paola gedacht wurde, des Gründers des Paulaner-Ordens. Das Starkbier sei auf dem Nockherberg erfunden worden, rühmt sich die Brauerei noch heute. Mit der Fastenzeit hat das Getränk wohl aber nichts zu tun. Es war ein Festbier, das die Paulanermönche zu Ehren des Namenstages ihres Ordensstifters ausschenkten.

Salvator

Auf dem Nockherberg gibt es den Urvater der Starkbiere, den Salvator, zu trinken. Gebraut wird er nach dem Rezept des Frater Barnabas: ein Doppelbock mit 18,3 Prozent Stammwürze und 7,9 Prozent Alkohol. Eine Mass Salvator hat stolze 680 Kalorien – so dass es nicht verwundert, dass alte Illustrationen Paulaner-Mönche gerne mit recht stattlichem Bierbauch zeigen.

Salvatorschlacht

Einer der bekanntesten Vorfälle am Nockherberg war die „Salvatorschlacht“. Um die 4000 Männer sollen am 23. März 1888 darin verwickelt gewesen sein. Auslöser soll ein Streit zwischen Soldaten und Zivilisten in der Kellerhalle gewesen sein. Als ein Artillerist seinen Säbel zog, ging es zur Sache. Stöcke und Masskrüge kamen zum Einsatz, die Prügelei breitete sich aus bis in den Saal und den Biergarten. Erst als 50 Reiter die Säbel schwingend in die Halle ritten, ebbte die Massenschlägerei ab. Zurück blieben viele Verletzte. Gemutmaßt wird bis heute, dass ein erhöhter Salvatorpreis die eigentliche Ursache für die Reizbarkeit war.  wha

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