Für Nutzer des Videoportals Youtube würde sich durch die Urheberrechtsreform am meisten ändern. Bisher mussten diejenigen für Inhalte auf Youtube haften, die sie hochladen. Tritt Artikel 13 in Kraft, haftet die Plattform selbst. Für den Nutzer klingt das erst einmal positiv. Dennoch gibt es Kritik auch seitens der Youtuber.
Auf Youtube werden jede Minute 400 Stunden Videomaterial hochgeladen. Um zu prüfen, welche Beiträge Urheberrechte verletzen, müssten laut Experten neue „Upload-Filter“ zum Einsatz kommen. Konkret gefährdet sind Lehrvideos, Coverversionen bekannter Songs, Parodien und Videos, in denen beispielsweise Zitate oder Filmausschnitte vorkommen.
Youtube-Chefin Susan Wojcicki befürchtet, dass sich die Plattform für die Nutzer in der EU „drastisch verändern könnte“. Für Videomacher stelle Artikel 13 eine Bedrohung für Lebensunterhalt und „hunderttausende Arbeitsplätze“ dar. Zuschauer hätten nur noch einen limitierten Zugriff auf Videos, müssten auf viele kreative Inhalte verzichten. „Dazu gehört Youtube’s unglaublicher Videokatalog im Bildungsbereich wie zum Beispiel Sprachunterricht, Physik-Tutorials oder andere How-To-Themen“, schreibt Youtube-CEO Wojcicki in einem offenen Brief an die Community.
Menschen, die ihr Geld durch das Hochladen von Videos verdienen, fürchten Artikel 13. Youtuber LeFloid, der über drei Millionen Abonnenten auf der Videoplattform hat, sieht die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. „Damit killt man Internetcontent. Damit zensiert man Journalisten, Blogger und die freie Meinung. (…) Für uns geht es im Prinzip gerade um alles“, sagt er in einem Video.