Immer wieder treten neue Pflanzenschädlinge auf, eingeführte Pflanzen vermehren sich explosionsartig „Sicherlich trägt der Klimawandel dazu bei, dass es den neuen Organismen hier bei uns gefällt. Doch eingeschleppt werden sie oft durch den Pflanzentransport“, warnen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Unbestellter Samen
Plötzlich wird man mit Samenpäckchen im Briefkasten überrascht. Der genaue Absender der unbestellten Ware ist oft nicht erkennbar. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (Julius Kühn-Institut JKI) warnt davor, die Pflanzen auszusäen. Auch wenn man es den Samen nicht ansieht, so können sich in oder am Samen schädliche Krankheiterreger befinden, die in Europa zu den Quarantäne-Schadorganismen zählen wie bestimmte Bakterien, Pilze oder Viren. Auch könnte es sein, dass es sich bei den Samen um nichtheimische Pflanzenarten oder Unkräuter handelt, die sich unkontrolliert stark ausbreiten. Deshalb: Saatgut am besten im Restmüll entsorgen.
Pflanzenhandel
Durch zunehmenden Pflanzenhandel wächst auch die Gefahr, Pflanzenkrankheiten und Schädlinge einzuschleppen und zu verbreiten. Das JKI setzt sich dafür ein, Pflanzen und deren Erzeugnisse in Deutschland und der EU vor den Schadorganismen zu schützen, oder zumindest das Auftreten zu verzögern. Regelmäßige Gesundheitssichtungen von Pflanzenfrachtgut an Flughäfen und Häfen dienen zur Kontrolle, um Schaderreger zu entdecken und dann fern zu halten. Die großflächige Verbreitung der schädigenden Kirschessigfliege geschah über den Im- und Export infizierter Früchte. Durch schadhaftes Beerenobst gelangte sie schließlich auch nach Deutschland. Die milden Winter sorgten dafür, dass sie sich bei uns etabliert hat.
Pflanzenpass
Helfen kann der Pflanzenpass: dieses Etikett für pflanzliche Waren, die innerhalb der EU gehandelt werden, klebt immer öfter auf Pflanztöpfen. Es bestätigt, dass die Waren den Pflanzengesundheitsvorschriften entsprechen. Außerdem enthält das Etikett, neben dem botanischen Namen der Pflanze, auch die Registriernummer des Handelsunternehmens bzw. der Gärtnerei, die die Pflanzen angebaut haben.
Manche Pflanzenware bekommt man nur über den Online-Handel. Auch hier ist es ratsam, auf das Pflanzengesundheitszeugnis zu achten. Dieses sichert eine nachhaltige und gesunde Pflanzenproduktion.