Schäden, die Hunde verursachen, sollten Tierhalter nicht unterschätzen. Es geht nicht nur um eine zerkratzte Tür oder zerfetzte Sofakissen, auch folgenschwere Verkehrsunfälle, die von einem Hund ausgelöst werden, können teuer werden. Denn der Gesetzgeber geht davon aus, dass von Tieren grundsätzlich eine typische Gefahr droht (Gefährdungshaftung). Der Besitzer trägt dieses Risiko und haftet immer, auch wenn ihn selbst gar keine Schuld trifft.
Für solche Fälle gibt es spezielle Hundehaftpflichtversicherungen, die gar nicht teuer sind, Herrchen oder Frauchen im Ernstfall aber vor hohen Forderungen schützen. Die Stiftung Warentest hat im neuesten Heft von „Finanztest“ (Januar) 105 solcher Policen verglichen.
Der Test
Für den Vergleich haben die Tester zwei Modellhunde versichert: eine große Labrador-Hündin namens Bella und einen kleineren, aber umso wilderen Jack-Russell-Terrier namens Jacky. Von den 105 Tarifen erfüllten 88 die von den Experten aufgestellten Kriterien für einen sinnvollen Grundschutz. Zu den Ba–sisanforderungen gehört zum Beispiel eine Versicherungssumme von mindestens 10 Millionen Euro (siehe Kasten).
Die günstigsten
Für Bella, die Labrador-Hündin, ist die Tierhaftpflichtversicherung von Schwarzwälder die beste Wahl. Sie kostet 48 Euro im Jahr. Für Jacky geht es noch zwei Euro billiger: Für 46 Euro ist er ein Jahr lang gut beim Anbieter Adam Riese versichert. Zwei Tarife von Schwarzwälder (die sich in der Versicherungssumme unterscheiden) wären auch für den Jack-Russell-Terrier eine gute Wahl (mit 48 bzw. 50 Euro Jahresbeitrag). Es folgen Oberösterreichische (Tarif Plus) mit 51 Euro und Huk24 mit 56 Euro. Für Bella sind zwei Policen des Anbieters Medien mit 48 bzw. 50 Euro Beitrag nächstbeste Wahl.
. Tipp: Nicht für alle Haustiere braucht man eine eigene Haftpflichtversicherung. Für einige reicht die eigene Private Haftpflicht aus, zum Beispiel für Kleintiere wie Kaninchen und Hamster, aber auch Katzen.
Die Regeln
Hundehalter müssen eine Reihe von Regeln beachten. Bundesländer oder Gemeinden können zum Beispiel Leinen- oder sogar Maulkorbpflicht anordnen. Weil es nicht immer leicht ist, aller Halterpflichten im Blick zu behalten, sollte eine Versicherung auch dann einspringen, wenn man unwissentlich gegen eine der Regeln verstößt. Auch das zählt für „Finanztest“ zum Grundschutz. Dann wäre Jacky auch versichert, wenn er ohne Maulkorb S-Bahn fährt und plötzlich über einen Fahrgast herfällt. Anders wäre es, wenn Jacky grundsätzlich bissig wäre und die Behörden dem Halter individuell auferlegt haben, dass der Hund einen Maulkorb tragen muss. Wenn der Halter dann dagegen verstößt, zahlt die Versicherung nicht.
Mietschäden
Zum Grundschutz zählt auch, dass die Versicherung Mietschäden übernimmt, also zum Beispiel Schäden, die entstehen, wenn Bella die Waschmaschinenschlauch durchknabbert und einen teuren Wasserschaden auslöst. Nicht versichert sind aber Verschleißschäden, die entstehen, wenn über Jahre der Parkettboden von Krallen malträtiert wird.
Ehepartner
Wer will, dass auch Schäden bezahlt werden, wenn der eigene Lebenspartner vom Hund gebissen wird, der muss etwas mehr bezahlen, für Bella wären des mindestens 68 Euro im Jahr, für Jacky 62.