Die Preisspanne auf dem Markt ist enorm, doch teuer ist nicht gleich besser. Das hat die Stiftung Warentest in einem Test von zwölf verschiedenen Wanderstock-Modellen festgestellt – acht waren „gut“ („test“-Heft 2/2024).
Falt- und Teleskopstock
Bei Wanderstöcken gibt es zwei Varianten. Den Faltstock und den Teleskopstock. Insgesamt überzeugten die Faltstöcke im Test. Sie lassen sich klein zusammenfalten und liegen preislich zwischen 70 und 200 Euro. Teleskopstöcke dagegen werden zusammengeschoben und liegen zwischen 15 und 85 Euro. Das ist ein Vorteil der Teleskopstöcke. Allerdings lassen sie sich durch das größere Packmaß schlechter transportieren.
Testsieger
Testsieger der Stiftung Warentest ist der Teleskopstock Khumbu von Leki für 85 Euro pro Paar mit „gut“. Bei den Faltstöcken lag der Leki Makalu für 195 Euro vorn, gefolgt von einem Intersport-Modell, dem McKinley Vario Flow, für 120 Euro – beide ebenfalls „gut“.
Schnäppchen-Tipp
Gut und günstig ist laut den Experten der Teleskopstock von Decathlon Forclaz MT500 für 40 Euro pro Paar. Bei den Faltstöcken empfiehlt die Stiftung Warentest den guten Frilufts Zimba von Globetrotter für 70 Euro.
Testverlierer
Mit der Note „mangelhaft“ hat die Stiftung Warentest die Teleskop-Wanderstöcke von Nordmut bewertet. In den Griffen der Stöcke fanden die Tester höhere Mengen des Stoffes Benzo(ghi)perylen, als es das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit erlaubt. Der Stoff wirkt in Tierversuchen erbgutverändernd. In einem Teleskopstock von Lidl (Rocktrail Aluminium) fanden die Test-Experten im Griff eine hohe Menge mittelkettiger Chlorparaffine, ein Umweltschadstoff, für den es keinen Grenzwert gibt. Deshalb hat die Stiftung Warentest das Modell in diesem Punkt mit „ausreichend“ bewertet, insgesamt war das Testergebnis des Modells „befriedigend“. Das Aldi-Modell Adventuridge Trekkingstöcke mit Korkgriff fing im Praxistest zu schwingen an, auch der Explore Contour PL von Komperdell vibrierte.
Richtige Einstellung
Um die Stöcke optimal und effizient nutzen zu können, sollten diese vor der Wanderung richtig eingestellt werden. Die Grundeinstellung sollte ein 90-Grad-Winkel am Ellbogen sein, wenn die Stöcke senkrecht am Boden aufsetzen. So wird die Kraftübertragung beim Wandern optimiert. Als Faustregel beim Einstellen gilt: Körpergröße mal 0,7 ergibt die Stocklänge. Bei einer Körpergröße von 170 Zentimetern, bräuchte man also einen 119 Zentimeter langen Stock. Zu dieser Länge sollten fünf bis zehn Zentimeter Spielraum gerechnet werden, um den Stock auch im Gebirge gut anpassen zu können. Die Experten der Stiftung Warentest empfehlen, beim Kauf der Wanderstöcke die Wanderschuhe zu tragen.
Praxistipp
Bergauf sollten die Wanderstöcke kürzer und bergab wiederum länger eingestellt werden. Es gibt auch Stöcke mit extra langen Griffen, sodass sie nicht verstellt werden müssen. Der Stock lässt sich dann auch einfach weiter unten am Schaft greifen. Angenehme Griffverlängerungen haben zum Beispiel die Wanderstöcke von Leki und Komperdell.
Sicherheit auf der Tour
Vor allem in anspruchsvolleren Wandergebieten kann ein guter Wanderstock ein Retter in der Not sein. Vor allem beim Abstieg werden die Stöcke stark belastet. Dabei dürfen sie nicht brechen oder sich plötzlich zusammenschieben. Diese Probe haben alle Modelle im Test bestanden. Nur das Modell Trail Back Trekking Poles von Black Diamond verbog sich im Test unter hohem Druck, ein ernsthaftes Risiko für Wanderbegeisterte ist das laut Stiftung Warentest aber nicht. Bei dem Punkt Sicherheit und Haltbarkeit schnitt das Modell aus diesem Grund dennoch nur mit ausreichend ab. Alle anderen getesteten Stöcke erhielten in diesem Punkt überwiegend sehr gute Noten.
Zubehör
Oft sind als Zubehör von Wanderstöcken Gummifüße erhältlich. Diese schonen die Stockspitze und dämpfen auf hartem Untergrund die Geräusche. Auf weichen Untergründen wie Wald- und Wiesenböden sind sie allerdings nicht geeignet.