Scherbenfalle am Campingplatz

von Redaktion

Ein Gast des Campingplatzes am Erlensee in Schechen hat eine Falle am Ufer entdeckt. Sie hätte Menschen oder Tiere schwer verletzen können. Die Betreiberin des Campingplatzes ist entsetzt und will nun Spaziergänger sowie Badegäste warnen.

Schechen – Eine abgebrochene Flasche, eingegraben am Ufer des Erlensees in Schechen. Die scharfen Kanten ebenerdig platziert. Diesen Fund hat ein Gast des Campingplatzes gemacht. An einem Zugang zum See, neben einem Ruhebankerl. Darüber hat der Gast Sonja Feldmeier am Montagabend, 24. Juli, informiert. Sie betreibt den Campingplatz und ist schockiert: „Das ist absolut verantwortungslos und rücksichtslos.“

Mit Absicht
platziert

Es sei traurig, dass jemand solche Maßnahmen ergreift, um Mensch oder Tier zu verletzten. Besonders, da die Flasche so eingegraben war, dass Badegäste oder Spaziergänger sie nicht sofort entdeckt hätten. „Das war kein Zufall, der Vorsatz war klar erkennbar“, sagt Feldmeier. Sie ist überzeugt, dass jemand die scharfen Kanten mit Absicht platziert hat. Es sei keine alte Flasche, die zufällig in ein Loch gefallen ist. Denn sie habe tief in der Erde gesteckt und es seien keine Splitter herumgelegen.

Zudem hat der Finder laut Feldmeier eine Person mit Rucksack beobachtet. Diese habe sich auffällig verhalten und dann überhastet den Ort verlassen. „Wir wollen die Hundespaziergänger und Badegäste deshalb um Vorsicht bitten.“ Sie könne nicht abschätzen, ob dies noch einmal vorkommt.

„Ich weiß nicht, was sich solche Leute dabei denken. Wenn da Kinder laufen, die können sich wirklich schwerwiegend verletzen“, sagt die Betreiberin. „Das ist echt gefährlich und erschreckend.“ Feldmeier ist dankbar, dass sie der Gast informiert hat. Er habe lange zu tun gehabt, um die Flasche auszugraben.

Falls andere Spaziergänger eine solche Falle entdecken oder den Täter kennen, bittet Feldmeier um Hinweise. Nur dann könnten sie und ihre Mitarbeiter die Gefahr beseitigen, sodass sich niemand verletzt. Die Betreiberin kontrolliere den See regelmäßig, dennoch sollen die Besucher aufmerksam sein.

Einen solchen Vorfall habe es am Erlensee zuvor noch nie gegeben. „Das brauche ich auch nicht öfter“, sagt Feldmeier. Bisher habe sich noch niemand beschwert, dass viele Hunde am See sind. In der Badeordnung sei geregelt, dass die Hunde immer angeleint sein müssen. Damit der Kot der Tiere nicht in den Feldern landet, weise sie darauf hin, dass Besitzer immer ein Sackerl dabei haben sollen. „Da hatten wir bisher keine Probleme.“

„Das ist natürlich krass“, sagt Andrea Thomas, Vorsitzende des Rosenheimer Tierschutzvereins, zu dem Vorfall. Als Hundebesitzerin sehe sie öfter zerbrochene Falschen im Wald. Einen solchen gezielten Angriff auf Mensch und Tier, habe sie bisher aber noch nicht erlebt. „Das ist krank, da kann ein kleines Kind reinlaufen.“

Eine typische Hundefalle sei die eingegrabene Flasche nicht. Thomas zufolge nutzen Tierhasser häufig Würstchen, die mit spitzen Gegenständen oder Gift gespickt sind. Sie hätte schon viel gesehen, will jedoch nicht genau darauf eingehen, damit niemand „auf dumme Ideen kommt“. „Es kann natürlich auch ein saudoofer Jugendlichen-Streich sein“, sagt Thomas. „Ihnen sind die Konsequenzen vielleicht gar nicht bewusst.“ Es sei schwierig nachzuvollziehen, was die Intention der Täter sei.

Bei der Polizei werden Fallen, wie die am Erlensee, kaum gemeldet, sagt Johanna Heil, Medienbeauftragte der Polizeiinspektion Rosenheim. Den letzten Fall habe die Polizeiinspektion im Oktober 2022 registriert. Am Schloßberg hat ein Hund Heil zufolge vermutlich einen Köder mit Nadeln gefressen. Verifiziert sei das jedoch nicht, es handele sich um eine Vermutung.

Der Tierarzt habe die Nadeln aus dem Körper des Hundes entfernt. Und die Besitzerin hat laut der Medienbeauftragten eine Anzeige gegen unbekannt erstattet. Es kämen auch Menschen in die Polizeiinspektion, die Giftköder einpacken und mitbringen. Diese werden von den Diensthundeführern geprüft. Sie hätten eine besondere Expertise auf diesem Gebiet.

Giftköder
und Nadeln

Eine Gefahr für Mensch und Tier können Bürger Heil zufolge immer bei der Polizei melden. Denn die Auswirkungen seien nicht zu unterschätzen: „Gerade im Sommer, wenn man da barfuß drauftritt oder mit Flipflops hängen bleibt, kann man sich schwere Verletzungen zuziehen.“

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