Rosenheim – Nichts ging mehr. Weder vor noch zurück. Minutenlang stand am vergangenen Montag der Verkehr am Abend in der Prinzregenten- und Rathausstraße komplett – in beide Richtungen. Der Stau zog sich vom Ignaz-Günther-Gymnasium bis auf die Miesbacher Straße in Richtung Stephanskirchen. Für eine Strecke von rund fünf Kilometern brauchte man mehr als 45 Minuten. Viel besser lief es auch am vergangenen Dienstag nicht. Wieder bewegte sich – vor allem stadtauswärts – eine Autoschlange im Schritttempo quer durch die Innenstadt. Eine Geduldsprobe mitten im Feierabendverkehr. Grund dafür scheinen die Sperrungen der Innbrücke und der Kaiserstraße zu sein – zwei wichtige Ein- und Ausfahrtspunkte der Stadt.
Seit Montag sind beide Strecken für Autos komplett gesperrt. Heißt: Wer in den Osten oder den Norden von Rosenheim will, muss einen Umweg in Kauf nehmen. Und der führt für viele Autofahrer über die Prinzregenten- und Rathausstraße. Dass das Verkehrsaufkommen dort im Berufsverkehr vor allem am Montagabend höher als sonst war, bestätigt eine Pressesprecherin der Stadt. „Aufgrund mehrerer paralleler Baustellentätigkeiten an Hauptverkehrsstraßen, verbunden mit Verkehrssperrungen, ist mit Staus zu rechnen“, sagt die Sprecherin. Allerdings seien die einzelnen Baumaßnahmen – so weit wie möglich – aufeinander abgestimmt.
Der Beginn der Bauarbeiten sei bewusst auch in die Osterferien gelegt worden, da „in dieser Zeit aufgrund der Schulferien das Verkehrsaufkommen geringer ist“. Einige Bauarbeiten sind zudem überhaupt erst im Frühjahr aufgrund der Witterung möglich, sagt die Pressesprecherin.
Trotz der Staus ist laut der Rosenheimer Polizei das ganz große Verkehrschaos ausgeblieben. „Es gab am Montag weder Unfälle noch größere registrierte Verkehrsstörungen“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Problemmeldungen oder Beschwerden seien bei der Polizei nicht eingegangen.
Ganz anders am vergangenen Dienstag: Gegen 17 Uhr blieb ein Betonmischer unter der Bahnunterführung in der Kufsteiner Straße stecken. „Das Fahrzeug war zu hoch und hat beim Einfahren die Brücke leicht touchiert“, sagt Maurer. Die Folge war ein Verkehrschaos an der Kreuzung Gießereistraße/Kufsteiner Straße. Nachdem ein wenig Luft aus den Reifen des Betonmischers gelassen wurde, konnte das Fahrzeug wenig später wieder aus der Unterführung fahren, sagt der Hauptkommissar. Die Brücke sei durch den Unfall „minimal“ beschädigt worden. Die Verkehrsbehinderung der vergangenen Tage seien auch beim Busverkehr bemerkbar gewesen. „Die Busse hatten vor allem am Montag, 25. März, bis zu sieben Minuten Verspätung“, sagt eine Sprecherin des Stadtverkehrs. Das könne jedoch auch am „normalen Feierabendverkehr“ gelegen haben. Ausfälle habe es keine gegeben. „Es war grundsätzlich nichts Dramatisches dabei“, betont die Sprecherin.
Auch der Rettungsdienst habe keine Probleme gehabt. Das bestätigt die Integrierte Leiststelle in Rosenheim. Gute Nachrichten gibt es auch für die Autofahrer: „Es wird damit gerechnet, dass sich das Verkehrsaufkommen in den nächsten Tagen beruhigt“, teilt die Verwaltung mit. Erfahrungsgemäß gewöhnen sich die Autofahrer an die Sperrungen und wählen – wenn möglich – eine Alternativstrecke, sagt die Pressesprecherin. Und: Am heutigen Donnerstag soll die Vollsperrung der Innbrücke enden.
Julian Baumeister